„So krank hat uns die Impfung gemacht“: Sportler erzählen von ihrem Martyrium

Sie verbindet die Liebe zum Sport – und das Leiden an schweren Impfnebenwirkungen. Alina Reh (25), Hannah Stoll (24) und Marius Prantner (24) aus Baden-Württemberg kämpfen nach ihren Corona-Impfungen noch immer um ihre Gesundheit. Dass ihr Martyrium jetzt sogar dem „Südwestrundfunk“ (SWR) eine ausführliche Reportage wert war, zeigt, dass selbst öffentlich-rechtliche Sender nicht mehr vorbehaltlos das „Faktencheck“-Narrativ von den angeblich äußerst seltenen schweren Impfverläufen nachplappern. 

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Laufen ist das Lebenselixier von Alina Reh. Die 25-Jährige aus Laichingen (Alb-Donau-Kreis) trainiert auf der Schwäbischen Alb. Hier spult sie Kilometer für Kilometer herunter. Acht deutsche Meistertitel hat sie bereits geholt – über fünf und zehn Kilometer sowie im Crosslauf. 2018 gewann sie in Berlin EM-Bronze über 10.000 Meter.

Bei Beginn der Corona-Impfkampagne 2021 machte sich die Athletin wenig Gedanken. Die erste Impfung mit dem Vakzin von Johnson-Johnson vertrug sie ohne große Komplikationen. Dann ließ sie sich kurz vor Weihnachten 2021 mit Moderna nachimpfen. Zwei Tage später begann sie wieder mit lockerem Training. Alina Reh berichtet: „Ich bekam ein Druckgefühl in der Brust. Es hat sich immer verschlimmert, sodass ich gar nicht mehr die Berge hochkam. Daraufhin habe ich mich durchchecken lassen.“

An der Uniklinik Tübingen bekam die Sportlerin ein Herz-MRT. Anhand der Blutwerte wurde eine Herzmuskelentzündung festgestellt. Alina Reh musste sich schonen. Gut sechs Wochen nach der Impfung wurde ihr dann gesagt, sie könne wieder mit lockerem Laufen beginnen. Aber die Brustschmerzen kamen wieder.

Reh ging zur Sportmedizin der Uniklinik Ulm. Professor Jürgen Steinacker, der seit vielen Jahren Spitzensportler betreut, erkannte bald, was im Körper der Läuferin vor sich ging: „Sie hat eine ausgeprägte Reaktion auf die Impfung bekommen, die sie massiv getroffen hat“, sagt Steinacker. Es sei schwer für einen Arzt, etwas zu behandeln, was noch nicht in kontrollierten Studien behandelt wurde. Aber Steinacker traute es sich aufgrund seiner Erfahrung zu.

Heute, ein gutes Jahr später, ist Alina Reh wieder so fit, dass sie in Oslo die WM-Norm über 5.000 Meter lief. Rückblickend sagt die Athletin: „Das, was ich erlebt habe, möchte ich kein zweites Mal mehr erleben und auch meinem Körper nicht mehr antun.“

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So sieht es auch Marius Prantner. Er ist noch schlimmer dran. Der 24-Jährige aus dem schwäbischen Eningen ist leidenschaftlicher Fußballer. Zuletzt spielte er in der Landesliga, trainierte vier Mal pro Woche. Doch seit anderthalb Jahren geht nichts mehr. Sein Körper spielt verrückt. „An Sport kann ich gar nicht denken. Es ist eine Qual.“

Elf Tage nach seiner zweiten Impfung mit BioNTech machte er eine Radtour auf die Schwäbische Alb. 50 Kilometer. Plötzlich spürte er ein Brennen in der Brust. Er fuhr nach Hause. Prantner berichtet: „Ich hatte eine Brustenge, eine Halsenge, kompletter Kaltschweiß am ganzen Körper, Schmerzen im linken Armbereich und Herzstechen. So fing die ganze Geschichte leider damals an.“ Weitere Beschwerden kamen hinzu: Schwindel, Muskelschmerzen, chronische Müdigkeit. Das Martyrium des Fußballers dauert bis heute an: „Wenn ich mich konzentriere, geht das vielleicht 30 bis 40 Minuten gut. Danach bin ich komplett schlapp, will nur noch schlafen, habe Kopfweh, Schwindelattacken, und der Körper fühlt sich an, als wenn er 70, 80 Jahre alt wäre.“

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Schmerzen am ganzen Körper – das kennt auch die begeisterte Joggerin Hannah Stoll. Seit ihrer zweiten Impfung mit BioNTech vor anderthalb Jahren ist ihr Leben nicht mehr, wie es einmal war. Die 24-Jährige war früher topfit. Sie rannte bis zu 150 Kilometer pro Woche. Laufen war ihre große Leidenschaft. Bis zu 150 Kilometer in einer Woche rannte sie. Heute sind selbst Spaziergänge oft zu viel für ihren Körper. 

An „guten Tagen“ kann Hannah Stoll höchstens einige Kilometer spazieren gehen, danach bekommt sie starke Muskelschmerzen und ist extrem erschöpft: „Ich habe einen enormen Fatigue-Zustand entwickelt, ich lag tagelang nur auf dem Sofa. Ich habe am ganzen Körper Schmerzen gehabt. Ich lag im Bett, wusste nicht mehr, wo oben und unten war, so erschöpft war ich.“ 

Die junge Frau ging von Arzt zu Arzt. An der Uni Heidelberg wurde im April 2022 die Diagnose gestellt: Post-Vac-Syndrom. Doch eine geeignete Therapie gibt es für dieses Krankheitsbild noch immer nicht. 25.000 Euro hat ihre Familie bereits in Behandlungen oder Medikamente investiert. Allein die Anschaffung einer Magnetfeldmatte, die die Blutgefäße stimulieren soll, kostete 4.000 Euro. In WhatsApp-Gruppen und Foren tauscht sich die junge Frau mit anderen Betroffenen aus ganz Deutschland aus. Sie sprechen sich gegenseitig Mut zu.

Das Leben der Familie Stoll hat sich in den vergangenen 18 Monaten enorm verändert. Längere Reisen oder Urlaube wie vor der Pandemie sind gestrichen, gemeinsame sportliche Aktivitäten undenkbar. Auch soziale Kontakte sind teilweise weggebrochen. Hannahs Vater Gerd erzählt: „Die Schmerzen waren manchmal so extrem, dass sie gesagt hat: ‚Ich möchte so nicht mehr weiterleben. Geht, lasst mich allein‘.“

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