Deutsche Kampfpanzer an die Ukraine: „Ich bin jeder 2. Deutsche – Ich will das nicht!“

Gastkommentar von Einar Koch*

Ich war 33 Jahre leitender politischer Redakteur der „Bild“-Zeitung. Vor sieben Jahren ging ich in den Ruhestand. Seither habe ich es mit dem letzten Sachsen-König, Friedrich August dem Dritten, gehalten: „Macht Euren Dreck alleene!“

JETZT kann und will ich nicht länger schweigen – ich bin zutiefst aufgewühlt: ES REICHT! 

Mit der Lieferung deutscher Kampfpanzer an ein Regime, das gerade und neuerlich Minister und hohe Regierungsbeamte wegen Korruption entlässt bzw. gegen sie ermittelt, ist für mich definitiv eine rote Linie überschritten. Ich sage wie jeder zweite Deutsche: Nein – bis hierhin und nicht weiter! 

Nicht Ruhe ist die erste Bürgerpflicht angesichts einer unverantwortlichen, von der Biden-Administration in Washington diktierten Politik in Berlin, sondern Unruhe im Quadrat! 

Wir dürfen das Berliner Kriegstreiber-Kartell mit den „grünen“ Panzerfahrern Baerbock und Hofreiter sowie der FDP-Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann und dem CDU-Spatengrenadier Merz an der Spitze ihren Dreck nicht länger „alleene“ machen lassen!

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Das hier ist kein Freibrief – gleich für welche Seite in diesem Konflikt, der die Welt immer näher an den Rand einer globalen Katastrophe bringt. Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit. Über sie werden eines Tages im Lichte ALLER zu wertenden Fakten die Historiker zu urteilen haben. 

Nein, das hier ist ein Brandbrief, endlich mit einer Geheimdiplomatie zu beginnen – einer Diplomatie, wie sie ein Bundeskanzler Willy Brandt, ein Kanzler Helmut Schmidt (beide SPD) und ein Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) zu Zeiten der Bonner Republik längstens geräuschlos in die Wege geleitet hätten! 

Einer Diplomatie, die den Zustand des ohnmächtigen Geschehenlassens und sich Treibenlassens unter einem Heute-so-und-Morgen-so-Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seiner völlig überforderten Außenministerin Annalena Baerbock („Grüne“) überwindet.

Wir sind es den 50 Millionen Toten alleine des Zweiten Weltkrieges schuldig – vor allem auch dem Blutzoll, den Russland in diesem von Nazi-Deutschland angezettelten Krieg erbracht hat: 

Außen- und Friedenspolitik zum Wohle Deutschlands war seit 1949 immer Realpolitik. So muss es bleiben. Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, deren Aussöhnungsvertrag sich in diesen Tagen zum 60. Male jährt, haben es nachfolgenden politischen Generationen ins Stammbuch geschrieben.

Eine „feministische Außenpolitik“ gehört in die Welt von Barbie und Ken. Sie macht den Frieden nicht sicherer, sondern unsicherer!

Helmut Schmidt – allein wegen ihm habe ich mal die SPD gewählt – warnte vor gut acht Jahren, kurz vor seinem Tod, mit Blick auf die Ukraine: 

Der Westen, insbesondere die EU, hätten an der Grenze zu Russland „nichts zu suchen“. Die Situation verschärfe sich wie im August 1914 – „von Tag zu Tag“.

Herr Bundeskanzler Scholz: Setzen Sie endlich die Pickelhaube ab, bevor es zu spät ist. Sie stehen in der Tradition großer SPD-Friedenskanzler – oder sollten es doch zumindest!  

 

*Einar Koch, Jahrgang 1951, war von 1992 bis 2003 Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung in Bonn und Berlin, Politik-Chef des Blattes und zuletzt Politischer Chefkorrespondent.

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