Nach Reichelt-Rauswurf: „Bild“-Auflage kracht unter eine Million

Rabenschwarzer Freitag für „Bild“: Drei Monate nach dem Rauswurf des regimekritischen Chefredakteurs Julian Reichelt ist die sog. harte Auflage des Boulevardblattes erstmals seit Gründung Anfang der 50er Jahre wieder unter die für den Springer-Verlag kritische Millionen-Grenze gefallen. Abos und Einzelverkauf brachen im vierten Quartal 2021 um 5,8 Prozent ein und liegen jetzt bei 970.948 Exemplaren, wie die „Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern“ (IVW) meldet. 

„Bild“ hatte zu besten Zeiten einmal mehr als fünf Millionen Zeitungen täglich allein in der alten Bundesrepublik verkauft. Der stetige Auflagenverfall begann 2001/02 mit der 15 Jahre währenden Amtszeit von Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann und beschleunigte sich 2015 noch einmal rasant im Gefolge von dessen unsäglicher „Refugees welcome“-Kampagne. Reichelt hatte die massiven Verkaufsverluste der Printausgabe zuletzt mit einer betont regierungs- und migrationskritischen Linie des Blattes einbremsen können. Unter Reichelt-Nachfolger Johannes Boie habe „Bild“ wieder einen Altparteien-Kuschelkurs eingeschlagen, klagen altgediente Redakteure.

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