Besonders wenn es um die Energiepolitik der Zukunft in Deutschland geht, greift das politische Establishment des Altparteienkartells ungeniert in die Taschen der deutschen Steuerzahler. Dies bekommen besonders diejenigen zu spüren, die ohnehin nicht viel haben.
Man muss kein Ingenieur oder Naturwissenschaftler sein, man muss kein Ökonom oder Philosoph sein, um zu wissen, dass die sogenannte Energiewende der Merkel-Regierung ein gewaltiges, einsturzgefährdetes potemkinsches Dorf ist. Wer die Technologien, die Infrastrukturen, die Entsorgungskonzepte abgehalfterter erneuerbare Energiegewinnungsanlagen, die Energiequellen und ihre Verfügbarkeit unter die Lupe nimmt, kommt zu dem eigentlich zwangsläufigen Schluss, dass dieser ganze riesige Öko-Schwindel genau eben ein solcher ist. Grundsätzlich sind politische Lügen verkraftbar, denn auch sie haben meist kurze Beine und wir erleben sie im medialen Zirkus nahezu täglich. Dieses Schwindelgebäude rund um die erneuerbaren Energien und den von Brüssel euphemistisch verkündeten europäischen »New Green Deal« hat allerdings den sehr schmerzhaften Nachteil, dass es unglaublich viel kostet. Und zwar nicht in ferner Zukunft, wie etwa die völlig missratene Geldpolitik der EZB oder die total aus dem Ruder laufende kriminelle Migrationspolitik, sondern schon jetzt, heute, jeden Tag: Sobald der deutsche Steuerzahler den Lichtschalter betätigt, zahlt er dafür mehr als alle andren auf der Welt. Denn Strom ist in Deutschland im internationalen Vergleich im Durchschnitt 163 Prozent teurer. Ein Preisdatenvergleich zeigte, dass deutsche Verbraucher 32,10 Cent pro Kilowattstunde zahlen müssen, während im internationalen Durchschnitt gerade mal 12,22 Cent fällig werden. Beleg dafür ist eine 135 Länder umfassende Preisanalyse des Vergleichsportals Verivox im September dieses Jahres auf der Basis von Daten des Energiedienstes Global Petrol Prices. Demnach hat sich seit der Jahrtausendwende der Strompreis hierzulande mehr als verdoppelt. Und dafür machen die Energieexperten von Verivox den hohen Anteil von Steuern, Umlagen und Abgaben, die in den deutschen Kilowattstundenpreisen enthalten sind, verantwortlich. Diese zusätzlichen Kosten, mit denen die sogenannte Energiewende finanziert wird, machen mittlerweile mehr als 50 Prozent des Strompreises aus.
Wer zahlt, ist natürlich klar. Gerne tun dies wohl nur diejenigen, die sich vom Blendwerk der grün-rot-schwarzen Öko-Religion und ihren technologischen Unausgegorenheiten täuschen lassen. Sicher ungern zahlt der ganz normale, ohnehin stark steuerbelastete Bürger, der nicht nur den Irrsinn einer völlig fehlgeleiteten und hypermoralisch aufgeladenen Flüchtlingspolitik begleichen soll. Die ganz normalen Deutschen werden gnadenlos zur Kasse gebeten, obwohl gar nicht klar ist, ob sich all die versprochenen Dinge der Öko-Fantasten je bewahrheiten werden.
Systemrelevante Großkonzerne haben diesbezüglich naturgemäß wenig Probleme, anders aber auch der deutsche Mittelstand, der nicht nur unter den Covid-19-Maßnahmen ächzt und ums Überleben ringt. Während zu lesen ist, wie Länder wie China einen Kernreaktor nach dem anderen ans Netz bringen, selbst die Niederlande an der Grenze zu Deutschland neue AKWs planen und in Dubai als erstes Kohlekraftwerk der Hassyan-Kraftwerkskomplex gebaut wird, der bis 2023 ein Fünftel des von Dubai benötigten Stromes liefern soll, setzen Hamburger Politiker dummdreist darauf, importierte Holzpellets aus Namibia zur Stromerzeugung zu verfeuern. Damit soll der Ausfall des Kohlekraftwerkes Hamburg Moorburg aufgefangen werden, wobei die beiden Blöcke dieses modernsten, umweltfreundlichsten und rund drei Milliarden teuren Kohlekraftwerkes erst 2015 in Betrieb genommen wurden. Absurder geht es nicht mehr.
Hans Peter Stauch
Jahrgang 1952, ist seit 2016 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Er ist der verkehrspolitische Sprecher der dortigen AfD-Fraktion. Darüber hinaus liegen seine Themenschwerpunkte auf Fragen der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik.