Die drei Vollpfosten der Woche: Gerd Müller (CSU), Robert Habeck (Grüne), Markus Söder (CSU)

Gerd Müller ist der Knüller

In Deutschland ist der Mann mit dem Geldkoffer so gut wie unbekannt: »Who the fuck is Müller?« Bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr gilt Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (64/CSU) als »niederpriorisiert« – was so viel bedeutet wie: Er muss im Zweifel Linie fliegen. Doch die Habenichtse dieser Welt feiern den CSU-Politiker als »Mister Germoney«. Der Mann ist in der Tat ein Phänomen. Seit sieben Jahren an Merkels Kabinettstisch und keiner (außer in der Sahelzone) hat’s so richtig gemerkt. Wie alle Phänomene meist eine naturwissenschaftliche Erklärung haben, findet auch das Phänomen Gerd Müller seine – in diesem Fall – politwissenschaftliche Erklärung. Sein Posten ist dem landsmannschaftlichen CSU-Proporz (Schwabe) geschuldet. Nun wäre es unfair, zu behaupten, der Mann würde es nie in die Mainstream-Schlagzeilen schaffen. Doch, kürzlich. Müller plädierte für eine Neuausrichtung der Afrikapolitik der EU: »Europa ist gerade dabei, Afrika als Jahrhundertchance zu verpassen«, halluzinierte Müller in der ›Rheinischen Post‹. Deswegen halte er es für notwendig, den Posten eines – hört, hört – EU-Afrika-Kommissars zu schaffen, »bei dem alle Fäden einer in sich stimmigen Afrikapolitik zusammenlaufen«. Müller, du bist der Knüller!

Robert Habeck – hat mal wieder keinen Plan

Habeck mal wieder. Der göttliche Grünen-Chef, Robert Habeck (50), den die gesamte Medienblase in ständiger Verzückung zum nächsten Kanzler hochschreibt, hat uns wieder einmal an seiner profunden Unkenntnis des realen Lebens und elementarer Zusammenhänge im Wirtschafts- und Finanzsystem teilhaben lassen.

Da unsere Mainstream-Medien statt der richtigen Opposition lieber erst mal die Grünen fragen, durfte Habeck natürlich auch zum Wirecard-Skandal seinen Senf dazugeben. Und fällte lässig sein Urteil über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen: »Die BaFin ist vielleicht gut darin, mittelständischen Unternehmen nachzuweisen, dass Handwerkerrechnungen falsch eingebucht wurden«, doch für die Kontrolle internationaler Finanzakteure reiche es nicht.

Äh – nein, Herr Habeck. Die mit den Handwerkerrechnungen, das sind die vom Finanzamt. Oder von der Steuerprüfung. Die BaFin kontrolliert Finanzunternehmen wie Banken und Versicherungen. Schauen Sie doch noch mal ins Gemeinschaftskundebuch, da steht das sicher drin. Und lesen Sie bei der Gelegenheit das Kapitel über die Pendlerpauschale auch gleich noch mal nach. Oder legen Sie sich halt wieder auf die Wiese zu ihren halb verhungerten »Koniks«. Aber passen Sie auf, dass Sie kein Pferd tritt.

Markus Söder hat sich selbst entzaubert

Es wären so schöne Bilder geworden am Donnerstag des 13. August an der Nordsee: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53/CSU) und sein Kieler Amtskollege, Merkels Wackeldackel Daniel Günther (47/CDU), gemeinsam auf Wattwanderung, gemeinsam auf einem Törn zu den Seehundbänken draußen im Meer. Wunderschöne Bilder quasi zur Einstimmung der Nordlichter in der Kanzlerkandidatenfrage der Union. Ein großer Medientross hätte dem vermeintlichen Corona-Zampano aus Bayern viele schöne Fotos, Videos, Artikel und wohlgefällige Schlagzeilen beschert – etwa: »Der Norden feiert Söder« oder »Der Mann, der über Wasser gehen kann.« Aus die Maus, Reise abgesagt. Die großen Schlagzeilen hat Söder dennoch: In keinem anderen Bundesland ist das Corona-Test-Chaos größer als in Bayern – Zigtausende Proben im bayerischen Behörden-Bermudadreieck verschollen. Söder macht’s! In keinem anderen Bundesland sind die Corona-Zahlen höher als in Bayern. Söder macht’s! In keinem anderen Bundesland ächzt die Wirtschaft mehr unter der staatlichen Corona-Gängelei als in Bayern. Söder macht’s! Markus Söder hat sich selbst entzaubert. Der große Corona-Blender (»Nur wer Krise kann, kann Kanzler«) steht plötzlich nackt da wie der Kaiser ohne Kleider im Märchen von Hans Christian Andersen. Armin Laschet und Friedrich Merz von der CDU reiben sich die Hände. Wieder einmal bestätigt sich das gute alte Sprichwort: Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr (in der Kanzlerkandidatenfrage), kommt von irgendwo ein Lichtlein her …

 

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