Geschlossene Läden, alle Restaurants dicht – der Lockdown-Irrsinn und die finanzielle Verunsicherung aufgrund von Kurzarbeit oder faktischen Berufsverboten haben deutliche Spuren beim privaten Konsum in Deutschland hinterlassen. Berechnungen des „Instituts der Deutschen Wirtschaft“ (IW) zufolge gaben die Verbraucher 2020 pro Kopf durchschnittlich 1.750 Euro weniger aus als in den neun Jahren vor der Corona-Hysterie. Das waren umgerechnet etwa 140 Euro weniger pro Monat und Kopf, die an Binnennachfrage verloren gingen. Besonders gespart wurde seitens der Verbraucher an kurzlebigen Konsumgütern wie Kleidung oder Schuhe. Langlebige Konsumgüter (Autos, Möbel etc.) wurden während des ersten Lockdowns zwar auch weniger gekauft, die Nachfrage legte hier aber von Juli bis Dezember 2020 um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dazu dürfte vor allem die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung beigetragen haben.
Auch der Einbruch bei den Dienstleistungen war dem IW zufolge katastrophal. Demnach wurden 2020 Dienstleistungen im Volumen von 78 Mrd. Euro weniger konsumiert. Das entspricht gut zwei Prozent der gesamten volkswirtschaftlichen Leistung. „Die staatlich verordnete Schließung von körpernahen Dienstleistungen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Freizeit- und Veranstaltungseinrichtungen haben viele Konsumwünsche unmöglich gemacht“, so IW-Wissenschaftsleiter Hubertus Bardt.
Und eine Trendwende ist nicht in Sicht: 43 Prozent der Konsumenten wollen laut IW den Teil des Einkommens, der nach Abzug von Grundausgaben wie Miete und Nahrung übrig bleibt, sparen. Normalerweise liegt dieser Wert dem IW zufolge bei unter 30 Prozent. Nur ein Drittel will zudem Ausgaben für einen Urlaub einplanen. Normalerweise sind es 45 bis 50 Prozent.