Nur noch drei Wochen bis zu Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Laut dem neuen ZDF-„Politbarometer“ zeichnen sich die deutlichsten Veränderungen in Erfurt ab.
► Wenn bereits an diesem Sonntag im Freistaat Thüringen gewählt würde, dann käme die AfD auf 30 Prozent – sieben Prozentpunkte mehr als bei der Landtagswahl 2019! Die CDU könnte mit etwa 21 Prozent rechnen und würde abgeschlagen auf dem zweiten Platz landen.
Die noch regierende Linke wäre mit 15 Prozent mehr als halbiert. Die in Erfurt noch mitregierenden „Grünen“ würden mit drei Prozent aus dem Landtag fliegen. Die ebenfalls noch mitregierende SPD käme auf jämmerliche sieben Prozent (2019: acht Prozent). Die Wagenknecht-Partei BSW würde hingegen aus dem Stand 19 Prozent der Stimmen holen.
Daraus folgen mehrere mögliche Bündnisse in Erfurt: Ganz knapp könnte es für ein Bündnis aus CDU, BSW und SPD reichen. Für eine Koalition aus CDU und AfD würde es hingegen eine satte absolute Mehrheit von 51 Prozent geben! Rechnerisch möglich wäre aber auch ein Regierungsbündnis aus CDU, BSW und Linke. Jeder vierte Wähler (25 Prozent) wünscht sich in Thüringen die AfD in der künftigen Landesregierung.
► Wenn schon jetzt Landtagswahlen in Sachsen wären, dann käme die CDU der ZDF-Wahlumfrage zufolge auf 34 Prozent und die AfD knapp dahinter mit ebenfalls 30 Prozent wie in Thüringen auf Platz 2. Damit würden beide Parteien klar vor den Ampel-Parteien SPD und „Grüne“ mit jeweils sechs Prozent liegen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht käme aus dem Stand auf elf Prozent. Nicht mehr im Landtag vertreten wären die Kommunisten mit nur vier Prozent.
Eine rechnerisch mögliche Regierungskoalition aus CDU und AfD hätte mit 64 Prozent fast eine Zweidrittel-Mehrheit. Eine knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW liegt im Bereich des Möglichen. Denkbar wäre auch eine Fortsetzung der Regierung aus CDU, „Grünen“ und SPD. Fast jeder dritte Wähler im Freistaat Sachsen (29 Prozent) befürwortet eine AfD-Regierungsbeteiligung in Dresden.