In Hamburg ist die SPD aus der einzigen regulären Landtagswahl in diesem Jahr erwartungsgemäß als stärkste Kraft hervorgegangen. Die AfD legt auch in der traditionell „roten“ Hansestadt zu, wenngleich bei weitem nicht so stark wie bei der Bundestagswahl vor einer Woche.
Laut Ergebnis der vereinfachten Auszählung kommt die AfD auf 7,5 Prozent – 2,2 Prozentpunkte mehr als bei der Bürgerschaftswahl vor fünf Jahren. Spitzenkandidat Dirk Nockemann Nockemann zeigte sich dennoch zufrieden – er sei „überhaupt nicht frustriert“. AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla sieht das Abschneiden seiner Partei ebenfalls positiv : „Wir haben es in Hamburg nicht einfach.“
Ersten Analysen zufolge profitierte die AfD auch in der „Antifa-Hochburg“ Hamburg von der Debatte um die Themen Migration, Ausländerkriminalität und innere Sicherheit.
Die SPD mit dem Ersten Bürgermeister und Spitzenkandidaten Peter Tschentscher kam auf 33,5 Prozent. Damit schneiden die Sozialdemokraten zwar deutlich schwächer ab als bei der Wahl vor fünf Jahren (39,2 Prozent), bleiben aber stärkste politische Kraft im Stadtstaat, den sie seit 1957 fast ununterbrochen regieren.
Die bislang mitregierenden „Grünen“ können ihr Rekordergebnis von 2020 von gut 24 Prozent nicht wiederholen – sie brechen auf 18,5 Prozent ein. Damit werden sie hinter der CDU (19,8 Prozent) nur drittstärkste Kraft in Hamburg. Offen ist, mit wem die SPD künftig regiert. Allgemein wird aber eine Neuauflage der rot-„grünen“ Rathaus-Koalition erwartet.
Nach ihrem Überraschungserfolg auf Bundesebene konnte die Linke auch bei der Hamburg-Wahl starke Zugewinne verbuchen. Sie kommt auf auf 11,2 Prozent. Damit sind die Kommunisten an der Elbe erstmals zweistellig.
FDP, BSW, Volt blieben unter der Fünf-Prozent-Marke.