Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat sich in scharfer Form gegen Unterstellungen deutscher Politiker und Medien verwahrt, Moskau schüre die aktuellen Massenproteste in Deutschland gegen die Politik der Bundesregierung. Insbesondere wies er entschieden Versuche zurück, die Proteste mit angeblich von Russland finanzierten „Desinformationskampagnen“ in den sozialen Medien in Verbindung zu bringen.
In einer auf der Homepage der Botschaft veröffentlichten Erklärung mahnte Netschajew: „Wir rufen deutsche Politiker auf, unbegründete Anschuldigungen gegen Russland und seine Führung zwecks der Rechtfertigung eigener Probleme zu unterlassen.“
Russland trage für die aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage und innenpolitischen Probleme in Deutschland „keine Verantwortung und mischt sich in seine inneren Angelegenheiten nicht ein“, unterstrich der Botschafter. Russland habe „weder unfreundliche Schritte gegen Deutschland getätigt noch strebte es danach, die deutsch-russischen Beziehungen zu zerstören.“
Der Spitzendiplomat erinnerte daran: „Berlin hat selbst auf die gegenseitig nutzbringende Wirtschafts- und Energiekooperation mit Russland verzichtet und sämtliche Formate der bilateralen Zusammenarbeit eingefroren und aufgelöst. Eine immense Anzahl an illegalen Sanktionen gegen unser Land wurde initiiert, die für Deutschland einen Bumerangeffekt hatten. Die Folgen dieser kurzsichtigen Entscheidungen haben sowohl normale Bürger als auch deutsche Unternehmer, die sich auf dem russischen Markt sehr wohl gefühlt haben, in vollem Maße spüren können.“ Dies sei keine „Kremlpropaganda“, sondern werde durch Daten in Deutschland selbst bestätigt, betonte Netschajew.