Gefährder der Woche: Panik-Karl Lauterbach

Also doch. Karl Lauterbach hat es geschafft – Kanzler Olaf Scholz hat den Sozi aus dem Eifel-Städtchen Düren zum Bundesgesundheitsminister gemacht, obwohl er das entscheidende Kriterium „Frau“ gar nicht erfüllt. Für die gesundheitspolitische Nervensäge der SPD geht damit ein Traum in Erfüllung, für die Mehrzahl der Bürger im Lande wird eher ein Alptraum wahr.

Scholz tat bei der Vorstellung so, als hätte er gar nicht anders gekonnt: „Ihr wolltet ihn – ihr kriegt ihn.“ Tatsächlich wollte ihn die eigene Fraktion die letzten vier Jahre nicht mal als Mitglied des Gesundheitsausschusses. Den neuen Job verdankt er vor allem ARD, ZDF und dem Panik-Orchester in den sozialen Netzwerken: Keiner kann so penetrant die Alarmsignale heulen lassen, mit pseudowissenschaftlichen Argumenten – mal selbst verdreht, mal selbst erfunden – um sich werfen und sich dabei so dreist am laufenden Band selbst widersprechen wie eben Panik-Karl.

Seit sich in der deutschen Politik alles um „Corona“ dreht, ist Lauterbach Dauergast in den öffentlich-rechtlichen Abend-Schwätzsendungen. In den Studios von Markus Lanz und Maybrit Illner, die ihn als „Gesundheitsminister der Herzen“ feiert, ist er wahrscheinlich mehr zu Hause als im eigenen Bundestagsbüro. Wenn ihm die Moderatoren zu Füßen liegen, ist ihm keine Maßnahme zu hart und kein Wegsperren von Bürgern zu lange. Und für alle Fälle hat er immer gerade eine neue Studie parat, am besten aus „Hawwaaad“, die er gerade gelesen haben will.

In „Harvard“, der amerikanischen Elite-Uni, hat er nämlich mal studiert, darauf legt er Wert. Allerdings nicht wirklich Medizin, sondern „Gesundheitsmanagement“, auch wenn sein medialer Fanclub ihn gern als „Epidemiologen“ vorstellt. Das Prädikat steht vielmehr seiner Ex-Ehefrau Angela Spelsberg zu, die von seiner Panikmache in Sachen Corona nicht viel hält. Anders als ihr Ex hat sie nämlich tatsächlich als Ärztin gearbeitet und leitet das Tumorzentrum in Aachen.

Bevor die Corona-Panik ausbrach und die Medien ihm alles abkauften, musste Karl Lauterbach sich eher unspektakulär, wenn auch einträglich durchschlagen. Mal als Lobbyist für einen privaten Klinikbetreiber, in dessen Interesse er noch vor wenigen Jahren forderte, jedes dritte Krankenhaus zu schließen, mal als Studien-Lohnschreiber für Pharma-Riesen

Das Fettsenker-Medikament Lipobay des Bayer-Konzerns lobte Lauterbach unverdrossen in den Himmel, bis es wegen unübersehbar katastrophaler Nebenwirkungen eilig vom Markt genommen werden musste. Als Berater der SPD-Gesundheitsministerin in der ersten rot-grünen Bundesregierung heckte Lauterbach die Reform der Krankenhausfinanzierung mit dem Fallpauschalensystem aus, eine Hauptursache für chronische Überlastung und Kostendruck auf die Pflegekräfte.

Heute weiß Lauterbach natürlich ganz genau, dass „die Ungeimpften“ an allem schuld sind. Impfpflicht? Fand er Mitte Oktober noch unsinnig, weil mit den Corona-Impfungen sowieso keine Herdenimmunität herzustellen ist; jetzt begeistert er sich an der Impfpflicht für Pflegekräfte und demnächst für alle, mit richtig harten Strafen für jeden, der sich nicht beugt.

Dass Lauterbach mit seinen Panik-Botschaften laufend danebenliegt, stört seine Verehrer überhaupt nicht, egal ob er im April einfach mal faktenfrei behauptete, in den Intensivstationen lägen vor allem Mittvierziger, von denen jeder zweite sterbe, ob er ein Massensterben nach der Fußball-Europameisterschaft prophezeite oder, immer wieder, Kinder als Virenschleudern und „Pandemietreiber“ hinstellte, um Schulschließungen und andere massive Eingriffe zu fordern.

Als Minister macht Lauterbach gerade so weiter. Am ersten Tag im Amt gleich wieder ein Talkshow-Auftritt unter Gleichgesinnten und dazu die Behauptung, die neue „Omikron-Variante“ des Virus sei „für Kinder besonders bedrohlich“, um Stimmung für die Impfung der 5- bis 12-Jährigen zu machen Richtige Virologen wie Klaus Stöhr konnten darüber nur den Kopf schütteln.

Karl Lauterbach ist trotzdem da, wo er hinwollte. Man solle ihm bloß kein Ministeramt geben, hatte Ex-Ehefrau Angela Spelsberg schon 2013 gewarnt, als das Thema auf der Tagesordnung stand: „Ich halte es für bedenklich, was in seinem Kopf vorgeht.“ Jetzt ist es doch passiert, und Lauterbach will erst mal „impfen und boostern, bis wir die Pandemie zu Ende gebracht haben“. 

Wer weiter „vollständig geimpft“ sein will, braucht auf jeden Fall die dritte Spritze, den „Booster“. Oder die vierte, fünfte, sechste? „In ein paar Monaten“ werde er die „Pandemie“ beenden, verkündete Corona-Karl bei der Übernahme des Ministeriums von Jens Spahn. Dann ist ihm wohl eingefallen, dass er danach ja nicht mehr so wichtig wäre. Tags darauf also die Ansage, dass es während seiner Amtszeit wohl nicht gelingen werde, „Corona ganz zu besiegen“. Das dürfte dann allerdings wohl weniger an den „neuen Varianten“ liegen, die „immer wieder“ auftauchen könnten, sondern an Panik-Politikern wie Lauterbach selbst.

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