Gefährder des Monats: Johann „Annalena“ Wadephul
„Grünen“-Schmeichler – Säbelrassler – Problembär

Die bislang peinlichsten Fehlbesetzungen im Rumpel-Kabinett des Friedrich Merz stammen aus Schleswig-Holstein. Das sympathische meerumschlungene Bundesland zwischen Nord- und Ostsee kann nichts dafür: Der fettnapfspringende Außenminister Johann Wadephul ist ebenso wie die linksprogressive Bildungsministerin Karin Prien ein Produkt der „grün“-links-verrückten Nord-Union des „Genossen“ Daniel Günther, der sich als Kieler Jamaika-Ministerpräsident und amtierender Oldenburger Grünkohlkönig gar nicht eng genug an „Grüne“ und SED-PDS-Linke herankuscheln kann.

Es kam, wie es kommen musste. Annalena heißt jetzt Johann, sonst ändert sich nix – oder jedenfalls nicht viel. Da mögen „Welt“, „FAZ“ und die Merz-getreue überregionale Presse noch so eindringlich beschwören, dass der Unterschied zur Amtsvorgängerin „größer“ gar nicht sein könne und der Neue jetzt aber forsch sein Ministerium umbaue: Die Unkenrufe in der linksradikalen „taz“, dem Leib- und Magenblatt der „grünen“ Nomenklatura, mit Wadephul komme nun wohl die „Abkehr von feministischer Außenpolitik“, waren offenkundig verfrüht.

Das war im Grunde schon bei der Amtsübergabe klar. Schmalzige beiderseitige Lobeshymnen im kindisch-vertraulichen „Du“, infantiler Geschenketausch mit Spruchtasse und Grinsemännchen, dazu ein lobhudeliger Fremdschäm-Glückwunsch an die „liebe Annalena“ zum neuen Amt, das sie sich bei der Uno ergaunert hat und in dem sie unser Land weiter auf internationaler Ebenen blamieren darf – das alles ließ schon nichts Gutes ahnen für das einst so angesehene Auswärtige Amt, das seinen Namen auf Otto von Bismarck zurückführen kann. Der nach dem Schöpfer des deutschen Nationalstaats benannte und von Baerbock kastrierte „Bismarck-Saal“ bekommt unter Wadephul seinen Namen auch nicht wieder zurück, selbst diese winzige Hoffnung auf Besserung hat sich schon wieder zerschlagen.

Auch sonst ist dafür gesorgt, dass es schon nicht zuviel Neuanfang in der Außenpolitik gibt. Wadephuls neue Staatssekretäre sind der bisherige Nato-Botschafter von Geyr, der schon den Bundeswehr-Abwrackerinnen Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer gedient hatte, und Angela Merkels früherer Vize-Büroleiter Bernhard Kotsch. Der „Klimabeauftragten“-Posten der von Baerbock blitzeingebürgerten und mit lebenslangen Spitzenbezügen ausgestatteten Ex-Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan fällt zwar weg, aber „internationale Klimapolitik“ – was immer das sein soll – findet natürlich weiter statt, nur halt unter anderem Etikett.

Funkstille herrscht kaum verwunderlich auch bei der Aufklärung des Baerbock-Afghanistan-Schleuserskandals, trotz wöchentlich neuer Enthüllungen über das undurchsichtige Treiben beauftragter „Nicht“-Regierungsorganisationen und dreist in den Wind geschlagener Warnungen von Sicherheitsbehörden. Wadephul stellt sich nicht nur taub gegenüber allen Forderungen nach Offenlegung der Verstrickungen seiner Amtsvorgängerin, die zehntausende Afghanen als angebliche „Ortskräfte“ und „Gefährdete“ einfliegen ließ – im Vorbeigehen hat er auch gleich noch das CDU-Wahlversprechen einkassiert, die exzessiven „freiwilligen Aufnahmeprogramme“ der Ampel zu beenden.

Dafür genügte es schon, dass eine aus Kabul stammende „grüne“ Hinterbänklerin in der Regierungsbefragung der ersten Juniwoche von ihm wissen wollte, wann er denn rund 2.500 in Pakistan auf gepackten Koffern sitzende Afghanen nach Deutschland holen wolle. Der CDU-Außenminister versicherte, dass „Aufnahmezusagen in rechtlich verbindlicher Form“ auch unter seiner Amtsführung „selbstverständlich“ eingehalten würden.

Er hätte natürlich statt dessen sagen können, dass sämtliche derartige Zusagen aufgrund der mannigfach bekanntgewordenen Bedenken und Unregelmäßigkeiten erst einmal auf Eis gelegt würden. Aber dazu bräuchte es freilich Rückgrat und ein gewisses Maß an Sturmfestigkeit, das in der Union schon lange nicht mehr zu finden ist. Die vorauseilende Kapitulation vor den „Grünen“ ist da der bequemere Weg.

Forsch ist der neue Außenminister dagegen vor allem dann, wenn er in die „grüne“ Kriegstreiber-Trompete bläst. „Russland wird immer unser Feind bleiben“, egal wie der Krieg ausgehe – mit derlei markigen undiplomatischen Sprüchen kann man unter Friedrich Merz offenbar problemlos Außenminister werden. Entlockt haben sie ihm wenige Wochen vor der Bundestagswahl die russischen Komiker „Vovan und Lexus“ mit einem Telefonstreich, bei dem sie sich als Andrij Jermak ausgaben, graue Eminenz der Ukraine und Chef des Büros von Präsident Selenskyj.

Auch ohne solche Nachhilfe trommelt Wadephul in den sozialen Medien unermüdlich gegen die „russische Bedrohung“ und stemmt sich gegen die nachlassende Kriegsbegeisterung. Unermüdlich verkündet er weitere Waffenhilfen, schärfere Sanktionen und verspricht, „Deutschland wird das finanzieren“. Was das Säbelrasseln angeht, passt zwischen Kanzler Merz und seinen Außenminister keine noch so scharfe Klinge, nicht mal ein Blatt Papier.

Selbst den eigenen Unions-Leuten wird es allerdings zuviel, wenn Wadephul seine martialische Begeisterung auf die terroristische Hamas ausdehnt, Israel mit dem „Völkerrecht“ und mit der „Überprüfung“ deutscher Waffenlieferungen droht und das tote Pferd der „Zweistaatenlösung“ besteigt.

Wirklich überraschend kam der nur mit Mühe wieder eingefangene Elefanten-Auftritt im Nahost-Porzellanladen nicht. Bis vor kurzem saß Wadephul noch im Beirat der dubiosen Lobbyorganisation „Deutsch-Palästinensische Gesellschaft“, zusammen mit dem „Grünen“ Omid Nouripour, der früheren SPD-Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz und allerlei anderen linken Größen. In seiner ohnehin nicht allzu üppigen Biographie lässt er diese Karrierestufe seit neuestem lieber weg, anders als etwa seine Mitgliedschaften im „Förderverein Freilichtmuseum Molfsee“ und im „Förderverein für Kirchenmusik in Nortorf e.V.“

Das Amt werden ihn auch diese Fettnapftritte schon nicht kosten, auch wenn ihn einige schon zum „Problembären“ der schwarz-roten Koalition ausgerufen haben. Der Außenkanzler braucht ihn einfach als Sprachrohr und Ministerdarsteller ohne allzuviel eigenes Profil. Und vielleicht darf er ja auch schon bald die Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern an die Ukraine ganz offiziell ankündigen – und nicht nur bei den Scherzbolden „Vovan und Lexus“.

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