Das Ergebnis von Antigen-Schnelltests entscheidet schon teilweise darüber, ob jemand überhaupt einen Laden betreten darf oder Kinder bzw. Lehrer in die Schule können. Ist das Ergebnis positiv, muss sich die betreffende Person in Selbstisolation begeben. Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), der Veterinär Lothar Wieler, musste nun einräumen, dass jedes zweite Ergebnis falsch ist.
Mit Schnelltests wollen einige Bundesländer und Kommunen den Menschen in Deutschland einen Teil ihrer genommenen Freiheiten zurückgeben. Das sogenannte Tübinger Modell macht bundesweit Schule und soll nun auch anderswo umgesetzt werden.
Dieses rigoros ausgeweitete Testregime hat allerdings zur Folge, dass Menschen getestet werden, die keinerlei Krankheitssymptome einer Corona-Infektion aufweisen, bei positivem Testergebnis aber dennoch in Quarantäne müssen.
Wird der Schnelltest von fachkundigem Personal durchgeführt, erfolgt die Meldung eines positiven Resultats ebenso an die Gesundheitsämter wie bei einem PCR-Test – mit allen Konsequenzen: Die betreffende Person muss sich umgehend in die Selbstisolation begeben, einschließlich aller Familienangehörigen im Haushalt. Erst mit einem PCR-Test, der allerdings auch höchst umstritten ist, kann bei negativem Befund die Quarantäne wieder aufgehoben werden.
Jeder zweite positive Antigen-Schnelltest ist falsch
RKI-Präsident Lothar Wieler räumte nun vor der Bundespressekonferenz ein, dass sich nur rund die Hälfte aller Schnelltests nach dem PCR-Test tatsächlich als positiv bestätigt habe. Jedes zweite Ergebnis war mithin falsch positiv. Das bedeutet, dass allein in den ersten zehn Wochen des Jahres 2021 den Gesundheitsämtern bundesweit über 16.000 angeblich positive Testergebnisse gemeldet wurden, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen!