Das Robert Koch-Institut (RKI) führte an verschiedenen früheren Corona-Hotspots Tests zu Antikörpern durch – mit überraschenden Ergebnissen: Auch an sogenannten Corona-Hotspots hat sich bisher der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mit dem Virus infiziert! Die naheliegende Erklärung: Die Menschen waren aufgrund früherer Kreuzinfektionen mit Corona-Grippeviren offenbar immun – eine These, die u. a. Corona-Rebell Dr. Wolfgang Wodarg immer wieder vertreten hat.
Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim war die zweite stark von Corona betroffene Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, in der das RKI Einwohner auf das Virus testete. In Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent der Erwachsenen Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus und demnach zweifelsfrei eine Infektion durchgemacht, wie eine am Dienstag veröffentlichte RKI-Studie ergab. Die Tests mit 2.153 Erwachsenen vom 23. Juni bis 4. Juli ergaben somit zwar 2,6-mal mehr Infektionen als bisher bekannt, aber: Der Großteil der Bevölkerung hat die Infektion gar nicht bemerkt, bestätigte Studienleiterin Claudia Santos-Hövener.
Erstaunlich auch: Bei 39,9 Prozent der Erwachsenen, die nach eigenen Angaben positiv (falsch positiv?) auf SARS-CoV-2 getestet wurden, konnten keine Antikörper nachgewiesen werden.
Dazu passt: 3.700 Menschen in Schweden haben nach einem Corona-Test ein falsches Ergebnis bekommen. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, wurden alle positiv auf das Virus getestet, obwohl sie nicht wirklich infiziert waren. Offenbar nur die Spitze eines Eisberges – Schwedens Corona-Statistik dürfte damit weitgehend Makulatur sein!