Heimlich, still und leise laufen die vorübergehend ausgesetzten Verfahren für den sogenannten Familiennachzug von sogenannten Flüchtlingen wieder an. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit: Jetzt kommt die ganze Sippe!
Aufgrund der Coronavirus-Krise war der sogenannte Familiennachzug Mitte März pauschal außer Kraft gesetzt worden. Wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte, ist nun die »Familienzusammenführung Schutzsuchender« wieder möglich.
Nach Angaben des UNO-»Flüchtlingshilfswerks« UNHCR können alle Migranten, die im März bereits im System registriert waren und deren Anspruchsprüfung angelaufen war, unter Einhaltung einer Monatsfrist wieder in ihre Verfahren einsteigen. Die vorausgereisten Auskundschafter des deutschen Sozialsystems müssen also nicht noch einmal die gesamte Prozedur durchlaufen.
Frank Remus, Repräsentant des UNO-»Flüchtlingshilfswerks« in Deutschland, wies darauf hin, dass die Situation aufgrund der Corona-Pandemie für Migranten »nicht einfach« sei. Viele deutsche Botschaften befänden sich noch im Lockdown-Modus. Die Zahl der Mitarbeiter, die Anträge bearbeiten könnten, sei in einigen Ländern daher begrenzt. Das UNHCR wolle jedoch diese personellen Engpässe so gut es geht auffangen, erklärte Remus im Zwangsgebührensender ›Deutschlandfunk‹ (›DLF‹).
Seehofer will 243 »Kinder« und 685 Angehörige aus Griechenland holen
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist bereits voll in Action. Er will 243 angeblich kranke »Migrantenkinder« aus Griechenland nach Deutschland holen. Sie sollen u. a. an Hepatitis, Hirnschäden, Lähmungen oder Nieren- und Herzinsuffizienz leiden. Mit den »Kindern« sollen 685 Angehörige nach Deutschland kommen. Die ersten Familien sollen Ende Juli eintreffen – sie erwartet das in Migrantenkreisen allseits geschätzte Rundum-sorglos-Paket.