Hagia Sophia offiziell entweiht: Erdoğan provoziert mit Beutemoschee

Es ist eine beispiellose Provokation: Mit Tausenden »Gläubigen« und im Beisein von Staatschef Recep Tayyip Erdoğan wurde in Istanbul die Hagia Sophia als Moschee wiedereröffnet. Während in Griechenland und anderswo die Entweihung der Mutter aller christlich-orthodoxen Kirchen mit einem »Tag der Trauer« begangen wurde, herrschte seitens der deutschen Altparteien betretenes Schweigen. Allein die AfD fand deutliche Worte.

Die im sechsten Jahrhundert erbaute und zum Weltkulturerbe zählende Hagia Sophia ist wieder eine Moschee. Gemeinsam mit Hunderten »Gläubigen« vollzog der türkische Präsident, »Sultan« Recep Tayyip Erdoğan, am Freitagmittag (24. Juli) das erste Freitagsgebet seit 86 Jahren. Zur Eröffnung der »Umwidmungszeremonie« rezitierte der türkische Staatschef die Eröffnungssure des Koran (al-Fātiha). Die »Gläubigen« in dem Gotteshaus sowie Tausende Muslime, die das Geschehen vor Videowänden rund um die Hagia Sophia verfolgten, skandierten wie in Ekstase »Allahu akbar«-Rufe.

Bildnis der Mutter Gottes mit weißem Tuch verhüllt

Der »Sultan« und etliche seiner Minister knieten zu Beginn der »Zeremonie« auf blauen Teppichen. Zu Erdoğans Entourage gehörte sein Schwiegersohn Berat Albayrak, der zugleich Finanzminister ist. Er machte wie viele andere Aufnahmen mit seinem Smartphone. Durch die Hagia Sophia hallten die Stimmen der in weiße Roben gekleideten Imame, die den Koran rezitierten.

Ein Bildnis der Mutter Gottes und Jesu, die auf die betenden Muslime herabgeblickt hätten, war mit weißem Stoff verhängt worden. Die Predigt hielt Imam Ali Erbaş, der als Vorsitzender der Religionsbehörde Diyanet 1.000 Imame in Deutschland befehligt. Erbaş hatte 2018 auch die Protzmoschee in Köln eröffnet. Ein Jahr später nahm er dort an einer Konferenz mit Vertretern der terroristischen Muslimbruderschaft teil.

Vor zwei Wochen hatte das oberste Verwaltungsgericht der Türkei den Status der Hagia Sophia als Museum annulliert. Erdoğan ordnete daraufhin die Nutzung als Moschee an. Er sprach von einem wahr gewordenen »Traum unserer Jugend«.

Die schamlose Entweihung des Gotteshauses wurde international heftig kritisiert. Orthodoxe Christen in Griechenland und den USA begingen den Freitag als »Tag der Trauer«. Am Mittag läuteten in Griechenland und Zypern die Glocken vieler orthodoxer Kirchen. Zyperns Erzbischof Chrysostomos kritisierte die Umwandlung der Hagia Sophia als »unannehmbar und verbrecherisch«.

Während Bundesregierung und Altparteien betreten schweigen, erklärte der Obmann der AfD-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss, Petr Bystron:

»Erdoğan inszeniert die Islamisierung einer der wichtigsten Kirchen der Christenheit als Erniedrigung der Christen. Nur wenige Tage nach der Umwandlung in eine Moschee lädt er Staatsoberhäupter vor allem aus muslimischen Ländern wie Aserbaidschan oder Katar nach Istanbul ein. Die Symbolik der Triumphmoschee ist in der islamischen Welt eindeutig. Von Spanien bis Indien wurden solche Siegesmoscheen auf den Ruinen ihrer Vorgänger errichtet, um die Überlegenheit des Islams zu demonstrieren.«

Bystrons Fazit: »Diese Handlungen stellen eine fortgesetzte Aggression Erdoğans gegenüber der christlichen Welt dar. Erdoğan hat bereits 1998 klar gesagt: ›Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.‹ Jetzt lässt er seinen Worten auch Taten folgen.«

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