Russland hält eine Reparatur der sabotierten Nord Stream-Gaspipelines in der Ostsee wahrscheinlich für technisch machbar. Das erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Nowak laut der russischen Nachrichtenagentur Tass im Staatsfernsehen. Nötig seien dafür aber Zeit und Geldmittel. Er sei allerdings optimistisch, dass sich die Mittel aufbringen ließen.
Nowak betonte, dass Russland derzeit in erster Linie daran interessiert sei, herauszufinden, wer die Pipelines zerstört habe, und nannte Polen, die Ukraine und die USA als Länder, die aus russischer Sicht an der Beseitigung der Nord Stream-Leitungen interessiert sein könnten. Wörtlich sagte Russlands Vizepremier: „Wir gehen heute davon aus, dass zunächst geklärt werden muss, wer dies getan hat, und wir sind sicher, dass bestimmte Länder, die bereits in der Vergangenheit ihren Standpunkt bekundet haben, ein Interesse an dieser Sache haben. Sowohl die USA als auch die Ukraine und Polen haben seinerzeit erklärt, dass diese Infrastruktur nicht funktionieren wird und sie alles dafür tun werden, weshalb man sich natürlich ernsthaft damit auseinandersetzen muss.“
Wie das Portal „Unser Mitteleuropa“ berichtet, könnten für eine Reparatur möglicherweise noch auf Rügen eingelagerte 5.000 Erdgasrohre in Frage kommen. Im Frühjahr hatte u.a. der NDR berichtet, dass im Hafen Mukran auf der deutschen Ostsee-Insel Röhren im Wert von rund 75 Millionen Euro lagern, die eigentlich vor der dänischen Insel Bornholm hätten verlegt werden sollten.