Deutschland dürfte bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine schnell an Kapazitätsgrenzen stoßen. Sicherheitskreise befürchten zudem, den Überblick darüber zu verlieren, wer da überhaupt ins Land kommt, schreibt die „Welt“. Darüber hatte zuerst der Deutschland-Kurier berichtet.
In Sicherheitskreisen wird laut „Welt“ davor gewarnt, dass man den Überblick über die Einreisenden verliere. So sollen bereits erste Personen festgestellt worden sein, die aus Weißrussland über die Ukraine und Polen nach Deutschland eingereist seien. Ende vergangenen Jahres hatte das Regime in Minsk gezielt Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht.
Nur 20.000 Plätze vorhanden
Wie die „Welt“ unter Berufung auf eine Umfrage der Bundesregierung weiter schreibt, sind in den Bundesländern aktuell nur etwas mehr als 20.000 Unterbringungsplätze vorhanden. Bund und Länder bemühten sich deshalb darum, so schnell wie möglich weitere Unterbringungsmöglichkeiten bereitzustellen.
Unterdessen sollen allein in Berlin bereits 8.000 aus der Ukraine geflohene Menschen registriert worden sein. In der Hauptstadt kommen quasi im Stundentakt Züge aus Polen mit Hunderten Flüchtlingen an. Berlin hat andere Bundesländer „dringend“ um Unterstützung gebeten.
Sicherheitskreise halten es für möglich, dass die Zahl der Flüchtlinge insgesamt größer sein wird als Anfang der 90er-Jahre während des Balkan-Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Insgesamt sollen laut UN-Flüchtlingsagentur UNHCR bislang etwa eine Million Menschen aus der Ukraine geflüchtet sein, die meisten nach Polen.