An einem Realgymnasium in Graz (Steiermark) hat ein Ex-Schüler mindestens neun Menschen erschossen – und sich selbst. Im Land gilt eine dreitägige Tage Staatstrauer. FPÖ-Chef Herbert Kickl zeigte sich zutiefst erschüttert.
Ein bewaffneter Angreifer hat in einer Schule im südösterreichischen Graz neun Menschen und sich selbst erschossen. Bei den Toten handele es sich um mehrere Schüler und mindestens ein erwachsenes Opfer, sagte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Zwölf Menschen wurden bei dem Angriff am Dienstagmorgen (10:Juni) außerdem verletzt. Mindestens zwei Personen sollen zuletzt noch in einem kritischen Zustand gewesen sein.
Laut Polizei soll es sich bei dem Täter um einen 21-Jährigen aus der Umgebung handeln, der mit zwei Schusswaffen den Amoklauf verübte. Er soll ehemaliger Schüler der Schule gewesen sein, aber keinen Abschluss gemacht haben. Es heißt, er habe sich „gemobbt“ gefühlt. Die beiden Waffen soll der Amokschütze legal besessen haben, nach derzeitigen Erkenntnissen handelte es sich um eine Langwaffe und eine Kurzwaffe. Auf einer Toilette soll er sich selbst erschossen haben. Bei den Toten handelt es sich laut Polizei um sechs weibliche und drei männliche Todesopfer.
Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag mit Bundeskanzler Christian Stöcker (ÖVP) ordnete dieser drei Tage Staatstrauer in Österreich an. Am Mittwoch (11.Juni) soll es um 10 Uhr, genau 24 Stunden nach der Tat, eine Schweigeminute im ganzen Land geben.
FPÖ-Chef Herbert Kickl schrieb auf Facebook: „In dieser schweren Stunde gilt mein tiefstes Mitgefühl allen Opfern des furchtbaren Amoklaufes von Graz. Ganz Österreich ist geschockt und in Trauer. Es macht mich fassungslos!“
So lief das unfassbare Geschehen ab
Gegen 10 Uhr morgens war in Graz ein Großeinsatz der Polizei gestartet. Gegen 11.40 Uhr hieß es dann von der Polizei, die Lage sei „gesichert“, es werde von keiner weiteren Gefahr mehr ausgegangen. Die Kinder und Jugendlichen der Schule wurden nach dem Amoklauf in eine nahegelegene Halle gebracht und dort vom Kriseninterventionsteam sowie dem Roten Kreuz versorgt, berichtet APA. Die Gegend rund um die Schule wurde abgeriegelt, der Verkehr umgeleitet. Die Straßen um die Schule herum wurden von schwer bewaffneten Polizeibeamten bewacht, während kurz vor Mittag weiterhin Rettungsfahrzeuge am Weg zur Schule waren.
Österreich trauert
Österreichs Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen („Grüne“) zeigte sich tief betroffen. „Dieser Horror ist nicht in Worte zufassen“, schrieb der Bundespräsident auf X. Es gebe in diesem Moment nichts, was den Schmerz von Eltern und Großeltern, von Geschwistern, Freunden und Freundinnen lindern könne: „Österreich trauert.“