US-Präsident Donald Trump fordert seit langem, dass die Nato-Partner mehr für Verteidigung ausgeben sollen. Zuletzt ging es um eine Aufstockung auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt). Deutschland will dem nun Folge leisten, wie Bundesaußenminister Johann Wadephul bei einem Nato-Außenministertreffen in der Türkei nach einem Gespräch mit US-Außenminister Marco Rubio ankündigte. Eine derartige Erhöhung des Wehretats sei notwendig. Wadephul sagte in Bezug auf Trumps Forderung wörtlich: „Wir folgen ihm da.“
Gleichzeitig schränkte Wadephul ein, dass es auch eine Kombination aus 3,5 Prozent des BIP für klassische Verteidigung und weiteren 1,5 Prozent für militärisch relevante Infrastruktur geben könne. Dies solle als gleichwertig gelten.
Laut Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würde ein zusätzlicher Prozentpunkt aktuell etwa 45 Milliarden Euro mehr pro Jahr für Deutschland bedeuten. Bei einer Quote von fünf Prozent müssten demnach rund 225 Milliarden Euro jährlich in den Verteidigungsetat fließen – ein enormer Anstieg gegenüber den derzeit leicht über zwei Prozent liegenden deutschen Militärausgaben.