Scholz vs. Merz: Gäähn-Duell der Buchhalter und Migrations-Versager!

Beim „Kampf der Scheinriesen“ (Tichys Einblick) gestern Abend (9.Februar) während des sogenannten Kanzler-Duells von ARD und ZDF saß der wirkliche Riese unsichtbar mit am Tisch: die AfD! Ansonsten findet sich Olaf Scholz (SPD), dessen Arbeit 60 Prozent der Deutschen als „schlecht“ beurteilen, noch immer toll und Friedrich Merz (CDU) kann es kaum erwarten, dass ihn die „Grünen“ zum Kanzler machen. An den wirklichen Problemen Deutschlands wurde 90 Minuten lang vorbeigeredet.

Warum dieses gähnend langweilige TV-Duell mit den Moderatorinnen Sandra Maischberger (ARD) und einer sediert wirkenden Maybrit Illner (ZDF) inklusive Phoenix live auf gleich drei Sendern des als gesichert reformbedürftig geltenden öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührenfunks ausgestrahlt wurde, bleibt eines der großen Rätsel dieses Abends.

Einen Erkenntnisgewinn dürfte es aber dann doch gegeben haben – nämlich für Markus Söder! Merz will Schwarz-„Grün“ so sicher wie das Amen in der Kirche, da kann der CSU-Chef auf das Brandenburger Tor klettern, einen Handstand machen und noch so sehr mit den Ohren wackeln!

Grenzschließungen findet Scholz „doof“

Einen Höhepunkt hatte die Sendung zweifelsohne: Scholz findet seinen Herausforderer irgendwie „doof“. Scholz regt sich künstlich auf, dass Merz jetzt unbedingt die Grenzen schließen wolle. Das widerspreche EU-Recht:  „Warum soll man so doof sein?“

Das war’s aber auch schon an Gemeinheiten. Beide Exponenten des Systems gingen ansonsten ausgesprochen nett miteinander um (wie du mir, so ich dir), langweilten Publikum und Moderatorinnen mit buchhalterischen Vorträgen über die zerrütteten Staatsfinanzen – darüber, wie sich angesichts leerer Kassen dieses und jenes über höhere Steuern und noch mehr Schulden finanzieren lasse (z. B. Bundeswehr, Ukraine-Hilfen, „Bürgergeld“) und warum aus beider Sicht eine Lockerung der Schuldenbremse kommen muss. Dann und wann wirft Merz ein, dass er was „nicht verstanden“ habe – einen Gag, den er sich bei Donald Trump abgeguckt hat.

Schein-Duell mit Wattebäuschen

Warum sich beide Scheinriesen nicht weiter in das nicht mehr vorhandene Haupthaar gerieten, hatte einen einfachen Grund in Gestalt des unsichtbaren Schattens, den der wirkliche Riese, die AfD, an die Studiowand warf. Das Umfragehoch von Weidel & Co. hing wie ein Damoklesschwert über diesem Schein-Duell mit Wattebäuschen.

Dass Friedrich Merz mit „den Rechten“ eines Tages zusammenarbeiten könne, „das ist meine ernste Sorge“, heuchelte Scholz. Friedrich Merz betete sein Mantra herunter: „Es gibt keine Gemeinsamkeiten zwischen AfD und Union. Uns trennen in den Sachfragen Welten. Es wird diese Zusammenarbeit nicht geben.“ Auf die Frage, ob er seinem Herausforderer von der Union das glaube, antwortete Scholz wie bestellt und abgeholt: „Nein.“

Merz greift ins Sakko, holt einen Spickzettel heraus und konfrontiert den Noch-Kanzler genüsslich mit dessen eigenen Aussagen. In einem Zeitungsinterview habe Scholz mal gesagt: „Niemand sollte sich davon abhängig machen, wie die AfD abstimmt.“

Scholz fühlt sich ein bisschen erwischt, wiegelt ab: Das sei auf Kommunalebene etwas anderes, wenn „’ne Afd ’ne Kita beantragt“.

„Das Land ist in Aufruhr“, wirft Maybrit Illner in einem wachen Moment ein. Damit meint diese System-Souffleuse allerdings nicht die wachsende Angst der Menschen vor migrantischen Messermännern wie in Solingen oder Aschaffenburg, sondern die staatlich finanzierten Aufmärsche vom Schlage „Oma gegen Rechts“.

Es folgen die üblichen, sattsam bekannten Plattitüden: Merz versichert, dass er ein Abwarten in der Migrationspolitik „mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann“.

Amnesie-Scholz wiederholt einen Satz, an den er sich regelmäßig erinnert: „Wir haben die Abschiebung um 70 Prozent gesteigert, seit ich Kanzler bin.“ Dabei vergisst er geflissentlich zu vertiefen, auf welch lächerlich niedrigem Niveau die Zahlen vorher waren, dass 60 Prozent aller Abschiebungen weiterhin scheitern und dass viele Abgeschobene wieder zurückkehren.

Merz gibt sich gönnerhaft: „Die Bundesregierung hat ein bisschen getan.“ „Danke auch“, entgegnet Scholz lächelnd. Es war eine Schlüsselszene dieses Scheinduells: Bist du nett zu mir, bin ich nett zu dir!

Was hatte der Wähler von diesem Abend? Erstens die Erkenntnis, dass Deutschland nach dem 23. Februar wohl eine noch unfähigere Regierung bekommt. Zweitens, dass Robert Habeck voraussichtlich wieder Wirtschaftsminister wird. Drittens, dass Kriegstreiber Merz trotz all seiner semantischen Eiertänze entschlossen ist, der Ukraine weitreichende Taurus-Marschflugkörper zu liefern – in Abstimmung natürlich „mit den Verbündeten“.

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