„Putin muss vernichtet werden“ – Russischer Botschafter empört über Hetze auf n-tv

Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat in einem „Offenen Brief“ an den Chefredakteur des zur RTL-Gruppe gehörenden Nachrichtenportals n-tv.de, Tilman Aretz, energisch gegen die Veröffentlichung eines Interviews mit dem sogenannten Dissidenten Leonid Wolkow protestiert. In dem Interview hatte der in Litauen lebende Vertraute des wegen extremistischer Bestrebungen zu 19 Jahren Haft verurteilten sogenannten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny zur Ermordung des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin aufgerufen – dies mit den Worten: „Putin muss vernichtet werden!“

Netschajew schreibt an n-tv.de-Chefredakteur Aretz, der sich selbst als einen „linksliberalen, homosexuellen Friedensaktivisten“ bezeichnet: „Am 10. Februar 2024 wurde auf www.n-tv.de ein Gespräch mit Leonid Wolkow, gefüllt mit Faktenverdrehungen, verlogenen Unterstellungen und obszönen Beschimpfungen, veröffentlicht. Die Meinung erbärmlicher Außenseiter, deren Lebenszweck allein darin besteht, den Hass gegen das eigene Land zu multiplizieren, ist uns zutiefst gleichgültig. Es geht jedoch um etwas anderes: Am Ende des Gesprächs ruft Wolkow offen zur ‚Vernichtung‘ des Präsidenten der Russischen Föderation auf. Das sprengt jeden denkbaren Rahmen und ist eklatanter Missbrauch der Meinungsfreiheit.“

Russlands Botschafter weiter: „Es ist empörend und abstoßend, dass auf n-tv.de eine offene Plattform für die rechtswidrigen und im Kern terroristischen Äußerungen geboten wird, und diese sogar in der Schlagzeile platziert werden.“ Eine Verurteilung oder kritische Reaktion darauf seitens n-tv.de sei nicht erkennbar gewesen. „Diese Herangehensweise kann nur bedeuten, dass die Gewaltanwendung gegen ein demokratisch gewähltes ausländisches Staatsoberhaupt somit de facto gutgeheißen wird“, schlussfolgert Netschajew und wirft dem Portal eine „grobe Verletzung der journalistischen Ethik und Berufsstandards“ vor.

Abschließend schreibt der russische Spitzendiplomat an den n-tv.de-Chef: „Wir fordern Sie auf, sich von den rechtswidrigen Äußerungen Wolkows zu distanzieren und die entsprechenden Inhalte zu entfernen. Wir geben unserer Hoffnung Ausdruck, dass Ihre Berichterstatter zur Veröffentlichung anstehende Beiträge künftig mit etwas mehr Sorgfalt prüfen werden. Mit Hochachtung.“

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