Nach WU-Rückzug: Max Otte gibt der Maaßen-Partei kaum Chancen

Die sich nur eine Woche nach ihrer Gründung selbst zerlegende neue Partei „Werte-Union“ (WU) mit dem früheren Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen an der Spitze hat nach Einschätzung des Ökonomen und Publizisten Max Otte kaum Erfolgschancen. „Mehr als zwei bis drei Prozent bei den Wahlen in Ostdeutschland sind nicht drin“, sagte Otte in einem Mediengespräch. Die meisten Stimmen würden dabei von der CDU, ein geringerer Teil von der AfD kommen.

Otte, der vor zwei Jahren (damals noch CDU-Mitglied) von der AfD für die Bundespräsidentenwahl nominiert worden war, hatte dieser Tage zusammen mit dem Wirtschafsexperten Markus Krall seinen Austritt aus dem gleichnamigen Förderverein Werte-Union erklärt. Sein Austritt hänge vor allem mit der aus seiner Sicht falschen Strategie zusammen, erläuterte der renommierte deutsch-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler.

Ohne Maaßen namentlich zu nennen, übte Otto scharfe Kritik an dem WU-Parteichef. Es sei ein „Kardinalfehler“ gewesen, sich von der AfD zu distanzieren: „Für Deutschland können die konservativen Parteien nur gemeinsam etwas erreichen.“ Das Programm der WU sei im Übrigen zu 80 Prozent deckungsgleich mit dem der AfD: „Da bringt es erst recht nichts, sich von der AfD distanzieren zu wollen.“ Ein „realistisches Bild“ für die Maaßen-Partei hätte Otte zufolge sein müssen, sich als potentieller Juniorpartner der AfD zu positionieren.

Otte diagnostiziert sowohl bei der Wagenknecht-Partei BSW als auch bei der WU eine ähnliche Problematik: „Beide definieren sich teilweise negativ über eine Abgrenzung gegenüber der AfD. Und beide verengen sich, statt sich zu erweitern.“ Ein Zurück in die Werte-Union werde es für ihn nicht geben, betonte Otte mit Verweis auf grundsätzliche Differenzen bezüglich der politischen Ausrichtung.

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