In der AfD wächst die Sorge um die Sicherheit ihrer Chefs bei Wahlkampf-Auftritten. AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla wurde am Mittwochnachmittag (4. Oktober) während einer Kundgebung auf dem Ingolstädter Theaterplatz mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der Grund dafür war zunächst unklar. Dass es einen Anschlag gegeben haben könnte, galt als nicht ausgeschlossen.
Bekannt wurde zunächst nur: Kurz nach seiner Ankunft musste Chrupalla gestützt zu einem Polizeiauto gebracht werden. Später transportierte ihn ein Krankenwagen in eine Klinik. Von Seiten der Polizei hieß es, Chrupalla habe ein paar Selfies gemacht, sei dann zusammengebrochen.
Weidel an „sicherem Ort“
AfD-Bundessprecherin Alice Weidel musste aus Sicherheitsgründen einen Wahlkampfauftritt in Bayern absagen. Es habe einen „sicherheitsrelevanten Vorfall“ gegeben, teilte ihr Sprecher mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Weidel befinde sich mit ihrer Familie an einem „sicheren Ort“.
Am Tag der Deutschen Einheit wollte die AfD-Spitzenpolitikerin eigentlich eine Rede im thüringisch-bayerischen Mödlareuth halten. Bis zur Wiedervereinigung verlief durch Mödlareuth die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik. Der Ort liegt sowohl teilweise in Bayern als auch in Thüringen.
Wie aus AfD-Kreisen verlautete, wurden Alice Weidel und ihre Familie aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht, nachdem sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten. Aus Vorsichtsgründen verzichtete die AfD-Chefin zunächst auf weitere auf öffentliche Auftritte. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) erklärte, dass man sich nicht zu einzelnen Sachverhalten äußere. Aus Sicherheitskreisen erfuhr der Deutschland-Kurier: „Wir nehmen die Bedrohungslage sehr ernst. Es geht um das Leben der AfD-Politikerin.“
Alice Weidel wandte sich mit einer Videobotschaft an ihre Anhänger in Mödlareuth und an die Wähler in Bayern: „Ich würde nichts lieber tun, als heute bei euch zu sein, aber ich kann es leider nicht“, sagte sie und rief dazu auf, der bayerischen Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Wahl am kommenden Sonntag (8. Oktober) einen Denkzettel zu verpassen.