Zweiter Tag des AfD-Parteitages in Magdeburg: Gleich zu Beginn meldete sich Bundessprecherin Alice Weidel in der ARD zu Wort und begrüßte den beschlossenen Beitritt zur ID-Partei in Europa. Die Parteichefin bezeichnete im Sender „Phoenix“ den Prozess als ihr „persönliches Projekt“. Weidel hatte sich ausdrücklich für den Beitritt und für die Eingliederung der AfD in den patriotischen Verbund „Identität und Demokratie“ (ID) ausgesprochen.
Der Parteitag stimmte denn auch mehrheitlich für den Antrag des Bundesvorstands auf Beitritt der AfD zur ID-Partei. Der Abstimmung, die offen per Handzeichen erfolgte, war eine hitzige Debatte vorausgegangen.
Björn Höcke: „Diese EU muss sterben!“
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke betonte am Rande des Parteitags in Magdeburg Gemeinsamkeiten mit den Positionen von Sahra Wagenknecht (Linke), die in ihrer Partei inzwischen weitgehend geächtet ist. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich durchaus Schnittmengen sehe“, sagte der Chef des thüringischen Landesverbandes auf die Frage nach einem möglichen Bündnis dem TV-Sender „Phoenix“. Es gebe gerade beim Thema Außenpolitik Überschneidungen mit „einer alternativen Linken“, wie Höcke es formulierte.
Mit Blick auf die EU wählte Höcke eine, wie er selbst sagte, „populistische Aussage“: „Diese EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann.“
Im Mittelpunkt des zweiten Tages des Magdeburger AfD-Kongresses steht am heutigen Samstag (29. Juli) die Europa-Politik. Die Delegierten wollten zunächst über einen Vorschlag des Parteivorstandes zur Änderung der Tagesordnung abstimmen. Dieser sieht vor, dass entgegen der ursprünglichen Planung erst die Kandidaten für die Europa-Wahl gewählt werden sollten. Die Debatte über das Programm, mit dem die AfD in den Europawahlkampf ziehen will, solle dann später erfolgen.