Die Gendersprache in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei auch ein Grund für das Umfragehoch der AfD. Mag sein – aber diese These ausgerechnet des auf ganzer Linie schon jetzt gescheiterten CDU-Chefs Friedrich Merz (er wollte die AfD halbieren!) ist an Verlogenheit nicht zu überbieten. Die Merz-CDU, die nach außen scheinheilig vorgibt, den Gender-Irrsinn bekämpfen zu wollen, hat ihn maßgeblich mit zu verantworten!
Auf Twitter schrieb Merz kürzlich: „Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur #AfD. Gegenderte Sprache und identitäre Ideologie werden von einer großen Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr nur im Stillen abgelehnt. Sie werden als übergriffig empfunden.“
Probe aufs Exempel
Fühlen wir den Heuchler*innen der Union doch einmal auf den Gender-Zahn. Schon vergessen, Herr Merz?
► Anfang des Jahres brachte die FDP im Landtag von Baden-Württemberg einen Antrag zum Verbot der Gendersprache in der Behördensprache ein. Gegen das Verbot haben gestimmt: „Grüne“, SPD und CDU. Für ein Verbot waren FDP und AfD.
► Ein Jahr zuvor hatte die AfD im Landtag von Rheinland-Pfalz einen Antrag zum Verbot der Gendersprache in Schulen und Behörden eingebracht. Gegen dieses Verbot haben gestimmt: SPD, „Grüne“, FDP, Freie Wähler und CDU. Die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Scheid argumentierte: Es handele sich um einen „populistischen“ Antrag, die Aufregung um die Gendersprache sei „ein Sturm im Wasserglas“.
► Insgesamt 542 Mitglieder zählen die neun Rundfunkräte der ARD-Anstalten, der Hörfunkrat des Deutschlandradios sowie der ZDF-Fernsehrat und der Rundfunkrat der Deutschen Welle. Dominierenden Einfluss in diesen Aufsichtsgremien haben vor allem Union und SPD. Möglicherweise ist uns ja etwas entgangen, aber auch die Redaktion des Deutschland-Kuriers kann sich nicht daran erinnern, dass die zahlreichen CDU-Vertreter*innen in den Rundfunk- und Fernsehräten des Staatsfunks je irgendetwas gegen das Gender-Gestammel in ARD, ZDF, DLF und Deutsche Welle unternommen hätten.
Übrigens Herr Merz, schauen Sie doch mal in diese interessante Bundestagsdrucksache hinein. Einfach für den AfD-Antrag stimmen und schon wäre Ihre Gender-Kritik um ein Vielfaches glaubwürdiger!