die Welt lacht über Deutschland. Geschlagene dreizehn Stunden saßen am Montag die sechzehn Länder-Regierungschefs mit der Kanzlerin nebst GroKo-Entourage im telefonischen Stuhlkreis zusammen, um mal wieder den Lockdown zu verlängern. Das Prunkstück der neuen Verbotsorgie, der zynisch als »Osterruhe« deklarierte verschärfte Einschluss der Bevölkerung über die Osterfeiertage mit Gründonnerstag und Karsamstag als zusätzlichen Alles-dicht-Ruhetagen, ist allerdings schon wieder vom Tisch: Nicht vorbereitet, nicht durchdacht, so kurzfristig gar nicht machbar. Das Chaos ist perfekt, der ständig mit Schreckensfarben an die Wand gemalte alsbaldige Zusammenbruch des Gesundheitssystems wird deshalb allerdings wohl trotzdem nicht eintreten.
Dass die Kanzlerin das auf ihre Kappe nimmt und tatsächlich einmal einen »Fehler« einräumt, ist immerhin etwas Neues. Noch mehr anerkennenswert wäre es, wenn sie nicht nur in Phrasen, sondern tatsächlich die »Verantwortung übernehmen« würde – und nicht nur für diesen einen Schuss in den Ofen, sondern für das gesamte katastrophale Regierungsversagen. Anderswo treten politische Entscheidungsträger wegen weit geringerer Fehlleistungen zurück; in Deutschlands politischer Klasse gilt Sesselkleben als Regierungskunst.
Seit einem Jahr fällt den Regierenden in Bund und Ländern als Antwort auf das Corona-Virus nichts anderes ein als Verbieten und Einsperren. Und nicht einmal das bekommen sie offensichtlich noch unfallfrei hin. Sechzehn Ministerpräsidenten sitzen die halbe Nacht mit der Kanzlerin zusammen, aber keiner von ihnen merkt, dass die Umsetzung des Merkel-Plans mit den zwei zusätzlichen »Feiertagen« Sache der Länder ist, also ihre, und so aus dem Ärmel heraus gar nicht so einfach umgesetzt werden kann. Das fällt ihnen erst am nächsten Tag auf, nach erbitterten Protesten der direkt Betroffenen. Die Impfkampagne, die sie monatelang als einzigen Ausweg aus der Krise angepriesen haben, haben Merkel und ihre sechzehn Osterhasen genauso grandios in den Sand gesetzt.
Trotzdem maßen sich diese Versager an, die Bürger ohne Aussicht auf Entrinnen in den Corona-Knast zu stecken und dabei Existenzen zu ruinieren, Kinderseelen zu misshandeln und Volksvermögen in astronomischen Dimensionen zu vernichten. Beinahe im Wochentakt grüßt der Lockdown-Gipfel wie das sprichwörtliche Murmeltier, und das dabei aufgeführte Theater wird immer absurder.
Die Kanzlerin rennt zwischendurch raus, weil es ihr nicht radikal genug zugeht; das Reisen würde sie den Bürgern am liebsten für das ganze Jahr verbieten, so wie früher in der »DDR«, die langen Warteschlangen von damals sind ja auch schon wieder da. Klabauterbach springt herum und nörgelt, dass man die dummen Bürger noch viel schärfer kujonieren müsste; Thüringens Rot-Rot-Grün-Chef von der SED-Linken sitzt stundenlang vor einem schwarzen Bildschirm und twittert kryptische »ÄÄÄÄÄÄÄÄ«-Reihen in die Nacht.
Und der Möchtegern-Corona-Cowboy Söder, dessen Partei immer noch ein »C« wie »christlich« im Namen zu führen wagt, findet nichts dabei, den höchsten Feiertag im Kirchenjahr zum zweiten Mal in Folge ausfallen und Ostergottesdienste nicht stattfinden zu lassen. Nicht einmal zwei Weltkriege und zwei totalitäre Diktaturen auf deutschem Boden haben das im vergangenen Jahrhundert fertiggebracht. Selbst die sonst so regierungsfrommen Amtskirchen wollen da nicht mehr mitspielen. Aber »Lockerungen«, södert es weiter, kommen vor dem 12. April auf gar keinen Fall in Frage. An dem Tag beginnt übrigens zufällig auch der Ramadan der Muslime, die sich ihre religiösen Zusammenkünfte nicht so einfach verbieten lassen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Ob in Berlin oder in den Ländern – Deutschland wird von gefährlichen Dilettanten regiert. Die Dauer-Lockdown-Orgie und das ständige Hin und Her mit absurden kleinkarierten Maßnahmen versteht bis auf ein paar unentwegte Merkel-Fans und Nettostaatsprofiteure niemand mehr. Als Krisenmanager haben sich Merkel und die Ministerpräsidenten gründlich blamiert. Ihre von der Verfassung nicht vorgesehene Kungelrunde ist, wie die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel treffend kommentiert, wie ein »geistiges Wandlitz«, in dem sie sich gegen die Realität verbarrikadiert haben.
Höchste Zeit, sie da herauszuholen und den Bürgern die Verantwortung für den eigenen Gesundheitsschutz zusammen mit ihren schon viel zu lange entzogenen Grund- und Freiheitsrechten zurückzugeben. Wann, wenn nicht jetzt?