Als „unbegründet, haltlos und abwegig“ hat Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, die Darstellung der Bundesregierung zurückgewiesen, russische Hacker seien verantwortlich für einen Cyberangriff auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) und hätten gezielt Desinformation verbreitet, um die Bundestagswahl im Februar 2025 zu beeinflussen. Netschajew war deshalb in das Auswärtige Amt förmlich „einbestellt“ worden.
In einer Mitteilung der russischen Botschaft heißt es dazu: „Die Demarche des Auswärtigen Amts wurde als ein weiterer unfreundlicher Schritt eingestuft, mit dem antirussische Stimmungen in Deutschland geschürt und die deutsch-russischen Beziehungen weiter zerstört werden.“
Netschajew seinerseits verwahrte sich demnach bei seiner „Einbestellung“ gegen lauter werdende Forderungen auch von deutscher Seite, sich die in Belgien eingefrorenen Vermögenswerte der Russischen Zentralbank anzueignen. Dies sei „Diebstahl – ungeachtet der rhetorischen Winkelzüge, zu denen man in Berlin und Brüssel greift“, sagte der Botschafter.
Viktor Orbán: Ungarn nimmt „Brüsseler Diktatur“ nicht hin
Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán kritisierte die von Brüssel geplante unbegrenzte Sperrung russischer Vermögenswerte scharf. Dies ziele darauf ab, den Krieg in der Ukraine weiterzuführen und werde der EU „irreparablen Schaden“ zufügen. Orbán warf der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen (CDU) Rechtsbruch vor. In einer bisher nicht gekannten Schärfe sprach der ungarische Regierungschef auf X von einer „Brüsseler Diktatur“ und einer „Herrschaft der Bürokraten“, gegen die Ungarn Widerstand leisten werde. Brüssel überschreite „den Rubikon“. Ungarn werde alles tun, um die Rechtsordnung wiederherzustellen, kündigte Orbán an.