Ist der „Renten-Aufstand“ in der CDU abgeblasen, bevor er richtig begonnen hat? Beim sogenannten Deutschlandtag der „Jungen Union“ (JU) im Europapark Rust hat Bundeskanzler Friedrich Merz das aufmüpfige Jungvolk in den Senkel gestellt und die Rentenpläne seiner Regierung zu Lasten vor allem künftiger Generationen verteidigt.
„Das kann doch wohl nicht euer Ernst sein“, faltete Merz den CDU-Nachwuchs zusammen. Dabei hatten die rund 700 JU’ler eigentlich ein „Machtwort“ des Kanzlers erwartet dahingehend, die aus ihrer Sicht zu teuren Rentenpläne der Regierung zu stoppen. JU-Chef Johannes Winkel hatte zuvor den Mund noch reichlich voll genommen: „Dieses Rentenpaket mit den Folgekosten von 120 Milliarden Euro – über den Koalitionsvertrag – hinaus, das darf auf keinen Fall so kommen.“
Dass das Rentenniveau bis 2031 auf 48 Prozent festgesetzt werden soll, sei ein „Zugeständnis an die Sozialdemokraten“ gewesen, räumte Merz ein. Aber: „Ich möchte Sie herzlich bitten und euch herzlich bitten, nehmt an dieser Debatte bitte konstruktiv und aktiv teil, aber nicht, indem ihr einfach nur sagt, was nicht geht, sondern mit uns darüber sprecht und wir gemeinsam diskutieren, wie es zusammengeht.“
Stille im Saal, kein Applaus, betretene Blicke nach unten. Klar dürfte schon jetzt sein: Der vermeintliche „Renten-Aufstand“ in der Union wird als Sturm im Wasserglas enden. Machterhalt geht auch bei den windschnittigen CDU-Junggesichtern vor.