BMW-Chef Oliver Zipse hat das Verbot von Verbrenner-Neuwagen ab 2035 in der Europäischen Union (EU) scharf kritisiert und sich für Technologieoffenheit ausgesprochen. Zipse sprach auf der Klausur der 85 Abgeordneten der bayerischen CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz (Franken). Der BMW-Chef nannte die einseitige Fokussierung auf die E-Mobilität einen „großen strategischen Fehler“ und führte gute Argumente ins Feld.
Zipse sagte: „Sie können Kunden ja nicht zwingen, etwas zu kaufen. Der Kunde kann ja sagen, ich kaufe gar nicht. Ich fahre das alte Fahrzeug weiter.“ Die Folge wäre ein Innovationsstopp und die angestrebte CO2-Reduzierung wäre „praktisch eingefroren“. Im eigenen Haus sieht der BMW-Chef Forschung und Entwicklung auf einem guten Weg: „Wir haben in den letzten zehn Jahren die CO2-Ziele immer unterschritten. Also: Technologie-Offenheit funktioniert.“
Zipse sagte, er wünsche sich die Freiheit, alle Technologien bei Fahrzeugen weiterentwickeln zu können: „Jedes Jahr müssen Sie ein bisschen besser werden als im vorherigen Jahr, Sie dürfen aber alle Technologien einsetzen: Das ist ein Konstrukt, das deutlich mehr bringen würde.“
Mit Blick auf die kritische Lage seiner Branche forderte der BMW-Chef von der Politik niedrigere Energiepreise: „Strompreise runter. Das ist das aller-aller-wichtigste!“, so Zipse wörtlich.