Auf dem AfD-Bundesparteitag im sächsischen Riesa ist Bundessprecherin Alice Weidel (45) offiziell zur Kanzlerkandidatin der Partei ausgerufen worden. Die in Personalunion Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag wurde von den rund 600 Delegierten per Akklamation gewählt.
Es ist das erste Mal, dass die AfD mit einer eigenen Persönlichkeit für das höchste Regierungsamt in den Wahlkampf zieht.
Co-Bundessprecher Tino Chrupalla betonte, Ziel sei es, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Die Partei wolle „die 20-Prozent-Marke hinter sich lassen“.
Weidel verspricht Remigration
Alice Weidel versicherte in ihrer Rede, mit der AfD in Regierungsverantwortung werde es geschlossene Grenzen geben. Man müsse die Botschaft in die Welt senden: „Die deutschen Grenzen sind dicht.“ Außerdem stehe die AfD für die Garantie von Rückführungen in großem Stil. Weidel nannte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Begriff „Remigration“.
Die AfD will auf dem Parteitag auch über noch offene Punkte in ihrem Wahlprogramm entscheiden. Das Treffen hatte mit mehr als zwei Stunden Verspätung begonnen, weil die meisten der Delegierten den Veranstaltungsort infolge von Straßenblockaden linksgrün-woker Gegendemonstranten nicht rechtzeitig erreichen konnten.
Schon am Morgen hatte sich in Riesa ein Demonstrationszug „gegen rechts“ formiert; die Polizei nannte eine Zahl von angeblich 8.000 Teilnehmern.