Entscheiden diese Bilder die US-Wahl am 5. November? Trump geht viral – Harris bangt!

Eine Schürze, eine Fritten-Fritteuse und eine rote Tüte Pommes, durchgereicht durch das Fenster eines Drive-Thru einer McDonald’s Filiale in Pennsylvania: Es waren Bilder von Donald Trump, die in dieser Woche viral gingen. „Schaut her, einer von uns!“, so der Tenor vieler begeisterter Netz-Kommentare in den USA, wo am 5. November gewählt wird. Während der Republikaner sogar in traditionell eher demokratisch dominierten Bundesstaaten zulegen kann, wachsen im Lager seiner Kontrahentin Kamala Harris (Demokraten) die Sorgen.

Es gibt Wahlkampf-Aktionen, die in den USA das Weiße Haus kosten können: Als Michael Dukakis (Demokraten) 1988 mit viel zu großem Stahlhelm in einem Kampfpanzer mitfuhr, wirkte das peinlich und lächerlich. Wie würde es diesmal ausgehen?

So gesehen war es nicht ohne Risiko, als Donald Trump (78) in einer McDonald’s-Filiale in Feasterville (Pennsylvania) Fritten ins brutzelnde Öl schob und am „Drive Thru“-Fenster mit Schutzschürze, roter Krawatte und gestärktem weißem Hemd Bestellungen entgegennahm.

Hinterher rühmte sich Trump, er habe „15 Minuten länger“ bei McDonalds gearbeitet als Harris. Die hatte damit kokettiert, sie habe während ihres Studiums angeblich bei der Fastfood-Kette gejobbt. Was Trump als „Lüge“ bezeichnete.

Jedenfalls entstanden am vergangenen Wochenende unbezahlbare Wahlkampfbilder für Trumps Kampagne. Entscheiden sie den Ausgang der US-Wahl am 5. November, bei der es laut letzten Umfragen um Zehntelprozente gehen könnte?

Harris verliert an Zustimmung

Trumps Gegenspielerin Kamala Harris (60) verliert in den jüngsten Umfragen immer mehr an Zustimmung – dies selbst in Bundesstaaten, in denen die Demokraten traditionell vorne liegen. Sogar klassische Demokraten-Hochburgen könnten an Trump gehen.

Konkret geht es um Wisconsin, Michigan und Pennsylvania. Sie gehören zur sogenannten „Blauen Wand“ – Staaten, die traditionell die Demokraten gewinnen.

Seit 32 Jahren steht die „Blaue Wand“ fast durchgehend. Einzige Ausnahme: Hillary Clinton verlor in allen drei Bundesstaaten im Jahr 2016 gegen Donald Trump, der sich dadurch seine erste Präsidentschaft sicherte. Wiederholt sich dieses Szenario am 5. November?

Stürzt die „Blaue Wand“ ein?

Bislang fokussierte sich das Harris-Lager im Wahlkampf vor allem auf Pennsylvania. Dort ist das Rennen seit Monaten besonders knapp. ABER:

▶ In Michigan liegt Harris laut jüngsten Umfragen nur noch 0,2 Prozentpunkte vor Trump. Vor vier Wochen hatte sie noch satte 2,8 Prozentpunkte Vorsprung.

▶ In Wisconsin sieht es kaum besser aus. Nur noch 0,4 Prozentpunkte liegt Harris vor Trump, nach zuletzt 2,3 Prozentpunkten! „Es gibt die Vorstellung, dass Michigan oder Wisconsin vielleicht fallen könnten“, sagte ein hochrangiger Harris-Wahlkampfmitarbeiter gegenüber „NBC News“. Wobei Michigan die größere Sorge sei.

Ein Verlust von Wisconsin oder Michigan würde bedeuten, dass Harris – selbst wenn sie Pennsylvania gewinnen sollte – nicht auf die notwendigen 270 Wahlmänner für das Weiße Haus kommen würde, wenn sie nicht mindestens einen weiteren „Swing State“ holt, wo die Republikaner traditionell die Oberhand haben.

Ein Blick auf die historischen Wahlergebnisse zeigt, dass es für Harris sogar noch schlimmer kommen könnte. Tad Devine, der dreimal für die Wahlkampfstrategie der Demokraten verantwortlich zeichnete, meinte, es wäre historisch ungewöhnlich, wenn die „Blaue Wand“ bröckeln würde. Wahrscheinlicher sei, dass sie dann gleich einstürze. Devine glaubt: Wisconsin, Michigan und Pennsylvania werden „in die eine oder andere Richtung gehen – im Gleichschritt“.

Trump bereitet sich aufs Weiße Haus vor

Und die Marschmusik spielt jetzt wieder für Donald Trump! Nach dem anfänglichen Harris-Hype bereitet sich der Ex-Präsident auf eine wieder wahrscheinlicher gewordene zweite Amtszeit vor und lässt bereits eine „schwarze Liste“ demokratischer Parteigänger bzw. illoyaler Mitarbeiter in Ministerien und Verwaltung erstellen. Darunter sind ebenfalls partei-interne Kritiker, die Trump „Rinos“ nennt („Republicans in name only“).

Die Liste soll, wie es im Trump-Lager heißt, „radioaktive Namen“ enthalten u.a. von Leuten, die aus Protest über den Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 zurückgetreten waren oder Trump deshalb kritisiert hatten; Namen auch von Leuten im eigenen Lager, die der Ex-Präsident in den letzten Jahren als illoyal wahrgenommen haben will.

Hintergrund: Trumps erste Amtszeit war von Leaks und Indiskretionen über interne Streitigkeiten im Weißen Haus geprägt. Eine Wiederholung dieser Durchstechereien will der 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, sollte er Donald Trump heißen, unbedingt verhindern!

 

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