Irrenhaus Deutschland: Zwecks „Deeskalation“ ist es Zugbegleitern der Süd-Thüringen-Bahn künftig freigestellt, die Tickets von Ausländern zu kontrollieren. Die Strecke gilt unter Bahn-Mitarbeitern intern als „Bürgerkriegsgebiet“.
„In schwierigen Situationen können unsere Mitarbeiter zur Deeskalation selbst entscheiden, wie sie vorgehen“, sagte eine Bahnsprecherin der „Thüringer Allgemeinen“. Hintergrund ist ein Leserbrief eines Ehepaares an das Blatt, demzufolge eine Zugbegleiterin nur die Fahrkarten deutscher Reisender kontrolliert habe.
Erst kürzlich hatte die Süd-Thüringen-Bahn mit einem Brandbrief des Betriebsrats an Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) für Schlagzeilen gesorgt. Darin wurde eine extreme Gewalttätigkeit von Fahrgästen „mit Migrationshintergrund“ beklagt. Die Mitarbeiter fühlten sich von der Politik im Stich gelassen.
So weit ist es gekommen: Der Betriebsrat bittet in dem Brief um Entschuldigung dafür, dass er sich nicht der „modernen ‚politischen Korrektheit‘ entsprechend“ ausdrücke. Obwohl man wisse, dass es „allzu oft und vor allem schon reflexartig passieren kann, in eine bestimmte politische Ecke gedrängt und als `ausländerfeindlich‘ oder gar rechtsextrem abgestempelt zu werden“, müsse man „Klartext“ reden.