Der seit Wochen im Mainstream-Sperrfeuer stehende Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl am 9. Juni, Maximilian Krah, verzichtet mit sofortiger Wirkung auf weitere Wahlkampfauftritte und zieht sich aus dem Bundesvorstand der Partei zurück.
Auf dem Kurznachrichtendienst „X“ twitterte der Dresdner nach einer Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstands: „Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Ich nehme zur Kenntnis, dass sachliche und differenzierte Aussagen von mir als Vorwand missbraucht werden, um unserer Partei zu schaden. Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich. Die AfD muss ihre Einigkeit bewahren. Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück.“
Zuletzt sorgte Krah mit einem Interview in der italienischen Zeitung „La Repubblica“ für Wirbel. Darin äußerte er, dass nicht jeder SS-Angehörige automatisch ein Verbrecher gewesen sei.
Eine Einschätzung, die auch der große CDU-Nachkriegskanzler Konrad Adenauer mit Blick auf die Soldaten der Waffen-SS geteilt haben soll. Er soll in einem Brief im Oktober 1955 an den damaligen FDP-Abgeordneten General a.D. Hasso von Manteuffel beklagt haben, dass, solange Deutschland nicht die Souveränität besitze, in dieser Frage allein „die Sieger“ den Ausschlag geben würden, „so dass wir keine Handhabe besitzen, eine Rehabilitierung zu verlangen“. Die Quellenlage zu diesem Zitat ist allerdings unter Historikern umstritten.