Achtung, Achtung – es folgt eine wichtige Durchsage der ARD-„tagesschau“: „Inflationsrate sinkt auf 2,2 Prozent!“ Ampel und System-Medien wollen den Bürgern einreden, dass plötzlich alles billiger ist, die Preise nicht mehr steigen – ja, sogar sinken. Tatsächlich ist die jetzt vergleichsweise niedrige Inflation eine rein statistische Größe – errechnet auf Basis eines „Warenkorb“-Sammelsuriums mit hunderten teilweise nicht alltagsrelevanten Artikeln (z.B. Surfbretter, Linoleumböden) sowie Dienstleistungen (z.B. Haushaltshilfen, Theater).
► Fakt ist erstens: Zwei Ampel-Jahre lang hat die Inflation Millionen Deutsche ärmer gemacht. Um mehr als 13 Prozent sind die Preise im Schnitt gestiegen, in einigen Bereichen wie Energie und Lebensmittel nicht nur gefühlt noch viel stärker. Die Verbraucher konnten geradezu dabei zusehen, wie ihnen das Monatseinkommen zwischen den Fingern zerrann.
Nun soll die Teuerungsrate so niedrig sein wie seit drei Jahren nicht mehr. Sie lag nach vorläufigen Daten im März bei 2,2 Prozent.
„Die Preise sinken weiter“, jubelte etwa der „grüne“ Europa-Abgeordnete Michael Bloss und bedankte sich überschwänglich bei seinem Parteifreund, Wirtschaftsminister Robert Habeck. Das, obwohl die Preise selbst bei Zugrundelegung der offiziellen Daten keineswegs gesunken, sondern auf ihrem exorbitant hohen Niveau weiter gestiegen sind!
Andreas Audretsch, Fraktionsvize und Wirtschaftsexperte der „Grünen“ im Deutschen Bundestag, überrascht mit ganz neuen ökonomischen Erkenntnissen: „Eine geringere Inflation bedeutet (…), dass die Preise nicht mehr steigen.“ Die Frage, ob dieser „Wirtschaftsexperte“ überhaupt bis 3 zählen kann, dürfte sich somit von alleine beantwortet haben.
► Fakt ist zweitens: Millionen Verbraucher können sich tagtäglich im Supermarkt, beim Tanken, nach dem Restaurant-Besuch oder beim Blick auf Strom- und Gas-Rechnungen ihr eigenes Bild machen. Sie müssen sich auf gut Deutsch gesagt regelrecht verarscht vorkommen!
► David Stadelmann, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Bayreuth, rückt die Fakten zurecht: „Es wird nicht plötzlich alles billiger, weil die Inflation sinkt, wie manch einer behauptet – die Preise steigen weiter, denn die Inflation ist ja 2,2 Prozent. In einzelnen Bereichen mögen Sondereffekte für minimalen Rückgang der Preise sorgen – insgesamt wird es natürlich trotzdem teurer“, so der Ökonom.
► Richtig ist, dass sich Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr um lächerliche 0,7 Prozent verbilligt haben – jedoch mit vollkommen unterschiedlicher Ausprägung: Während Olivenöl 50 Prozent teurer wurde, haben Sonnenblumen- und Raps-Öl um 21 Prozent nachgelassen. Fruchtsäfte und Schokolade kosten im Schnitt 15 Prozent mehr, während frisches Gemüse tatsächlich 14 Prozent günstiger als noch vor einem Jahr ist. Kartoffeln und Reis haben sich wiederum um mehr als 10 Prozent verteuert.
Ob und wie sich der Mini-Preisrückgang bei Lebensmitteln im eigenen Geldbeutel bemerkbar, hängt also stark von den individuellen Kauf-Gewohnheiten ab. Cent-Beträge, die hier und da vielleicht beim Discounter eingespart werden, sind spätestens beim Friseur, im Restaurant oder nach einem Kino-Besuch wieder futsch. Denn Dienstleistungen zum Beispiel haben sich im März um 3,7 Prozent verteuert!
Auch die von der Propaganda vermittelte Botschaft, dass der Rückgang der Inflation das Verdienst des „grünen“ Wirtschaftsministers Robert Habeck sei, ist geradezu absurd!
Ökonom Stadelmann: „Der Haupt-Grund für die hohe Inflation war die Jahre andauernde Niedrigzins-Politik der EZB. Inflation ist ein monetäres Phänomen. Deshalb ist auch passiert, was im Lehrbuch steht: Die Inflation ist gesunken, als die EZB die Zinsen erhöhte – im ganzen Euroraum im Übrigen, was ja zeigt, dass der Einfluss einzelner Regierungen eher gering ist. Die Regierung will bei steigender Inflation immer unschuldig sei, aber stellt sich gerne als Retter dar, wenn die Inflation wieder sinkt – Haupt-Grund für die hohe Inflation der Vergangenheit und ihren jetzigen Rückgang ist aber die Geldpolitik der EZB.“
Jörg Krämer, Chef-Ökonom der Commerzbank, warnt: „Die stark steigenden Löhne sprechen dafür, dass sich die Kerninflation am Jahresende bei 3 Prozent einpendelt. Das Inflationsproblem ist noch lange nicht gelöst.“
Übrigens: Die Inflationsrate dürfte schon am Ende dieses Monats ganz anders aussehen. Denn seit 1. April zahlen Verbraucher wieder den vollen Mehrwertsteuersatz in Höhe von 19 Prozent auf Gas und Strom!
Soviel zum Thema „Danke, Habeck“…