Moskauer Außenexperte: Es geht um viel Mehr als den Ukraine-Konflikt!

Die neue Ost-West-Krise dreht sich aus Moskauer Sicht nur vordergründig um den Ukraine-Konflikt. Tatsächlich handele es sich um eine „ideologische Beziehungskrise“ zwischen dem Westen und Russland. Dabei gehe es um nicht mehr und nicht weniger als die zukünftige Weltordnung und die Grundsätze der internationalen Beziehungen, analysiert der Direktor der außenpolitischen Abteilung im Außenministerium der Russischen Föderation, Alexey Drobinin. 

In einem Artikel, der von der Botschaft Russlands in Berlin veröffentlicht wurde, erinnert Drobinin an eine Grundsatzrede des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Oktober 2022 beim Treffen des Internationalen Diskussionsklubs “Waldai“. 

Mit Blick auf die künftige Entwicklung der internationalen Beziehungen habe Putin hervorgehoben, dass die Grundlage für die Weltzivilisation die „traditionellen Gesellschaften des Ostens, Lateinamerikas, Afrikas und Eurasiens“ seien. Wohingegen das „kreative Potential des Westens“ schwinde. Der Westen ziele heute darauf ab, die freie Entwicklung anderer Zivilisationen einzuschränken bzw. zu verhindern.

Drobinin interpretiert Putins Worte als eine über den Ukraine-Konflikt hinausgehende Wegbereitung „für die Bildung eines grundlegend neuen Systems“. Es solle die „alte Weltsicht“ ersetzen. Diese sei durch die „Dominanz einer einzigen Zivilisation und ihre Expansion unter dem Motto der Globalisierung, Verwestlichung, Amerikanisierung, Universalisierung, Liberalisierung und Verwischung nationaler Grenzen“ gekennzeichnet gewesen.

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