Aus „Wir haben Platz“ wird jetzt „Wir schaffen Platz“: Lörrach, die Stadt im Süden Baden-Württembergs an der Grenze zur Schweiz, sieht sich „gezwungen”, rund 40 Mieter eines Wohnkomplexes „aus ihren Wohnungen zu schmeißen, um dort Platz für Geflüchtete zu schaffen”. So schreibt es in frappierender Offenheit sogar ein Mainstream-Medium wie der „Focus“.
Die Wohnanlage, die von einer städtischen Tochtergesellschaft betrieben wird, soll direkt von der Stadt angemietet und in „Wohnraum für Flüchtlinge” umgewandelt werden – auf Steuerzahlerkosten. Darüber informierte die Verwaltung in einem Rundschreiben, das viele wegen seiner Unglaublichkeit bzw. Ungeheuerlichkeit anfangs für ein „Fake“ hielten.
Wie die Kommune gemeinsam mit der städtischen Tochtergesellschaft „Wohnbau Lörrach“ mitteilte, sollen rund 40 Mieter ausziehen, um Platz für „Geflüchtete“ zu schaffen. So könne Wohnraum für etwa 100 Migranten frei werden.
Das Schreiben liest sich wie blanker Hohn: „Den Mieterinnen und Mietern werden zeitnah modernere und bezahlbare Wohnraumangebote entsprechend der persönlichen Situation unterbreitet.“ Jörg Lutz (parteilos), Oberbürgermeister von Lörrach schob zynisch hinterher: „Die Wohnungen helfen uns sehr, die ankommenden Menschen in der Stadt mit Wohnraum zu versorgen und somit unserer städtischen Aufgabe nachzukommen.“