Deutsche Kampfpanzer für die Ukraine: Warum dahinter vor allem US-Rüstungsinteressen stecken könnten

Die von der Bundesregierung vertagte Entscheidung über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine hat laut „Süddeutscher Zeitung“ zu wütenden Reaktionen in Washington geführt. Stecken hinter der Debatte in Wahrheit massive Interessen der US-Rüstungsindustrie?

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin soll am vergangenen Donnerstag (19. Januar) in Berlin mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) heftig aneinander geraten sein. Hintergrund: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) macht die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern und die Freigabe aus Beständen anderer Länder davon abhängig, dass auch die USA Kampfpanzer an die Ukraine liefern. 

Konkret will Deutschland erst liefern, wenn die USA ihrerseits Abrams-M1-Kampfpanzer in die Ukraine schicken. Der US-Verteidigungsminister habe darauf verwiesen, dass die Verlegung und der Betrieb dieser Panzer zu aufwändig und langwierig sein würden. 

Oder geht es bei der Panzer-Debatte in Wirklichkeit um etwas ganz anderes – nämlich vor allem um rüstungspolitische Interessen der USA? Ein bislang kaum diskutierter Aspekt könnte laut „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) sein: Die USA würden nur darauf warten, dass die Europäer ihre Leopard 2 an die Ukraine liefern und so ihre eigenen Bestände ausdünnen. Denn dann könnten die Amerikaner als Ersatz ihre Panzer anbieten. Für die USA böte sich eine einmalige Gelegenheit sich mit Panzerfahrzeugen aus amerikanischer Produktion auf dem europäischen Rüstungsmarkt zu etablieren, schreibt die „NZZ“.

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