Italiens neue national-konservative Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat bei ihrem Antrittsbesuch in Brüssel den Schutz der EU-Außengrenzen angemahnt. Zugleich kündigte sie eine größere Rolle ihres Landes in der Europäischen Union an: „Die Stimme Italiens in Europa wird stark sein!“
Da schau an: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), die sich mit einer unverblümten Drohung in den italienischen Wahlkampf eingemischt hatte („Wir haben Instrumente“), dankte der italienischen Regierungschefin auf Twitter brav für das „starke Signal“, weil die Ministerpräsidentin auf ihrer ersten Auslandsreise nach Brüssel gekommen sei. Beide Frauen gaben sich vor den Kameras die Hand.
Unklar ist weiterhin, wie es im Mittelmeer weitergeht. Derzeit warten rund 1.000 Migranten auf Schiffen sogenannter „Seenotretter“ vor der italienischen Küste. Sie dürfen anders als unter der Vorgängerregierung nicht anlegen. Rom hat die Herkunftsländer der Schiffe aufgefordert, sich um die Migranten zu kümmern. Die „Ocean Viking“ mit 572 Migranten und die „Geo Barents“ mit 234 Migranten an Bord fahren unter norwegischer Flagge, die „Humanity 1“ mit 179 Migranten (darunter angeblich mehr als 100 Minderjährige) fährt unter deutscher Flagge.