Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat am ungarischen Nationalfeiertag der Brüsseler EU eine klare Kampfansage gemacht. Zugleich warf er dem Westen vor, sein Land im Kampf gegen den Stalinismus im Stich gelassen zu haben. Daraus habe Ungarn gelernt, dass es sich stets selbst verteidigen müsse, sagte Orbán am Sonntag im westungarischen Zalaegerszeg. „Wir halten durch, wenn es notwendig ist und schlagen zurück, wenn es möglich ist“, betonte der ungarische Regierungschef und fügte mit Blick auf die EU hinzu: „Kümmern wir uns nicht um diejenigen, die aus den Schatten oder aus den Höhen von Brüssel auf Ungarn schießen!“
Jedes Jahr am 23. Oktober gedenkt Ungarn der Opfer des Aufstandes von 1956 gegen den Stalinismus. Abweichend von der Regel hielt Orbán seine Festrede nicht in der Hauptstadt Budapest, sondern im westungarischen Zalaegerszeg, wo es einen Gedenkort im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Stalinisten gibt.