Italien wählt heute ein neues Parlament.
Nach dem Rücktritt von Mario Draghi wird die 68. Regierung im Rom gesucht. Das national-konservative Bündnis ist klar favorisiert. Ein Hoffnungsschimmer für Italien und Europa.
Europa und die Welt schauen gespannt auf Italien, wo am heutigen Sonntag ein neues Parlament gewählt wird. Nach dem Rücktritt des bisherigen Regierungschefs Mario Draghi steht das Land vor einem positiven Fortschritt in Richtung Vernunft.
Laut Experten winkt einer national-konservativen Patriotenallianz ein komfortabler Sieg und die absolute Mehrheit im neuen Parlament.
Die künftige Regierung könnte angeführt werden von Giorgia Meloni. Sie ist Chefin der patriotischen und „EU“-kritischen Partei Fratelli d’Italia, die letzten Umfragen zufolge stärkste Kraft werden dürfte.
Gut 51,5 Millionen Italienerinnen und Italiener sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahllokale öffneten um 7.00 Uhr und sind bis 23.00 Uhr geöffnet. Danach dürfte noch in der Nacht anhand von Prognosen und Hochrechnungen klar werden, wie das künftige Parlament aussieht.
Meloni hat die Fratelli als einzige nennenswerte Opposition zur Vielparteienregierung Draghis kontinuierlich nach oben gebracht, vor einigen Monaten bekam sie in Umfragen erstmals die meiste Zustimmung. Es ist möglich, dass die „Brüder Italiens“ in der patriotischen Allianz mehr Stimmen bekommen als die national-konservative Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und die freiheitlich-konservative Forza Italia des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi zusammen.
Die Fratelli wollen „EU“-Verträge nachverhandeln und so dem Brüsseler Bürokratiemonstrum seinen übergebührlichen Einfluss zugunsten der Nationalstaaten entziehen. Zudem soll die katastrophale illegale Masseneinwanderung nach Italien und in die „EU“ rasch und vollständig gestoppt werden.
Der Fratelli d’Italia-Vorsitzenden Meloni gelang insbesondere in den vergangenen Monaten in der Opposition ein wahrer Höhenflug. Sie konnte beispielsweise viele unzufriedene Bürger wie Corona-Zwangsmaßnahmen- oder Kriegsgegner gewinnen.
Zudem finden manche Italiener nach dem nächsten Scheitern einer Regierung, nun dürfe es eben mal die 45 Jahre alte Römerin versuchen. Für viele sind die anderen Parteien und Politiker Relikte der Vergangenheit und dabei schon gescheitert. Allein vier frühere Ministerpräsidenten (Berlusconi, Enrico Letta, Matteo Renzi, Giuseppe Conte) traten im Wahlkampf an.
[Mit Material von dpa]