Waren und Dienstleistungen kosteten im November 5,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt jetzt offiziell bestätigt hat. Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt im Juni 1992 im Zuge des Wiedervereinigungsbooms. Im Oktober hatte die Inflationsrate noch bei 4,5 Prozent gelegen, im September bei 4,1 Prozent. Der aktuelle Preisschub kommt vor allem weiter von der Energie: Sie kostete 22,1 Prozent mehr als im November 2020. Mit 101,9 Prozent haben sich dabei die Preise für Heizöl binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt, während für Kraftstoffe wie Benzin 43,2 Prozent mehr verlangt wurden. Auch Erdgas (+9,6 Prozent) und Strom (+3,1 Prozent) wurden merklich teurer.
Aus der hohen Inflation ergibt sich für viele Tarifbeschäftigte „ein ungewöhnlich starker Reallohnverlust“, wie das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) ermittelte. Das durchschnittliche Lohnplus
dürfte sich in diesem Jahr auf 1,7 Prozent belaufen, während die Preise im Schnitt um 3,1 Prozent zulegen. Daraus ergibt sich ein Reallohnminus von 1,4 Prozent.