KÖLN. Der Komiker und Kabarettist Dieter Hallervorden (86) hat seine Kritik an der wirren Gendersprache erneuert. „Gendern ist Zeitverschwendung und eine unökonomische Vergeudung sprachlicher Ressourcen“, betonte der Komiker im Podcast „Die Wochentester“.
Sprache verändere sich nicht von oben herab, auf Befehl, sondern auf natürliche Art und Weise. Gendern sei hingegen kein einfacher Wandel der Sprache, sondern ein politisch motivierter Eingriff in gewachsene Sprachkulturen. „Das ist keine natürliche Sprachentwicklung“, mahnte der 86jährige im Gespräch mit dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und dem Fernsehkoch Christian Rach.
Es habe sich in Deutschland insgesamt ein „Empfindsamkeitskult“ breitgemacht. Das gelte für Debatten zu Fragen wie „Darf es in Pipi Langstrumpf noch einen Negerkönig geben?“ ebenso wie für Diskussionen zu dem Thema „Sollte man nicht aus Rücksicht auf die Moslims das St.-Martins-Fest in Laternenfest umbenennen?“. „Da streik ich einfach“, empörte sich Hallervorden. Gendern sei schlechter Stil und ein Bürokratendeutsch, welches letztlich das Verständnis von Texten erschwere.
Anfang November hatte der Fernsehunterhalter bereits mit einem Lied für Aufregung gesorgt, in dem er die Gendersprache attackierte. „Gendern, das braucht echt kein Schwein. Was für’n borniertes Sprachdesign“, ist in der Nummer mit dem Titel „Gendern“ zu hören.
Das Gendern wird in Deutschland immer wieder rege diskutiert. Ende Oktober erst hatte die Autorin Sabine Mertens Klage gegen den Verlag Manager-Seminare eingereicht, nachdem dieser Passagen aus einem ihrer Bücher ohne ihr Einverständnis gegendert hatte.