Denken ist Glückssache. Armin Laschet hat damit wohl eher Pech. Da hat der CDU-Chef also ein ganzes Osterwochenende lang gegrübelt, und herausgekommen ist dabei gerade mal ein neues Mogelwort für einen alten Flop: der »Brückenlockdown«. Wo genau der hinführen soll, kann der verwirrte NRW-Ministerpräsident vermutlich genauso wenig sagen wie die Kanzlerin. Die hat ja auch schon versucht, »Brücken zu bauen, aber wir wissen auch nicht, wohin wir die genau bauen. Also, das Ufer sehen wir ja auch nicht« – danke, alles klar.
Als Brückenbau-Hampelmann vermag Laschet vielleicht »im Merkel-Ähnlichkeits-Wettbewerb mit Markus Söder ein paar Punkte aufzuholen«, wie die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel sarkastisch spottet. Die hilflose Wortkosmetik des NRW-Ministerpräsidenten belegt freilich vor allem eines: Die Regierenden sind mit ihrem Latein am Ende. Egal, ob »harter« Lockdown oder »light«, ob »Wellenbrecher«-Lockdown – der dauert inzwischen auch schon geschlagene fünf Monate – oder jetzt eben die »Brücken«-Version: Der Lockdown-Holzhammer aus dem Werkzeugkasten der chinesischen Einparteiendiktatur funktioniert nicht, er quält Kinder und Familien, zermürbt eingesperrte Bürger und zerstört ihre Existenzen, aber das Virus schert sich nicht darum.
Statt einzusehen, dass sie auf dem Holzweg sind, wechseln unsere Politiker einfach die Straßenschilder aus. Was für ein Armutszeugnis, wenn der Einfallsreichtum der Regierenden in Bund und Ländern sich darin erschöpft, Grundrechte einzuschränken, Berufsverbote über ganze Branchen zu verhängen und neue schönfärberische Bezeichnungen für alte Fehler auszudenken.
Dabei ist ihr Job im Grunde ganz klar: Gefährdete Personen in Alten- und Pflegeheimen schützen, das Gesundheitssystem krisenfest machen, Impfstoff für alle beschaffen, die sich freiwillig impfen lassen wollen, und ansonsten Bürger und Gewerbetreibende frei und eigenverantwortlich ihr Leben führen lassen.
Wie lange wollen sich die Deutschen von diesen Lockdown-Hampelmännern eigentlich noch gängeln und für dumm verkaufen lassen?