Parteisoldaten und Sektierer, »Rassisten« und »Corona-Leugner«, Nebelkerzen und Wasserwerfer
Hurra, die SPD hat einen Kanzlerkandidaten! Vizekanzler Olaf Scholz (62, SPD), den die Partei als Chef nicht haben wollte, soll wenigstens gut genug sein, um sich im Wahlkampf verheizen zu lassen. Dass er realistische Chancen hat, Kanzler zu werden, glaubt auch in den eigenen Reihen keiner, am allerwenigsten die SPD-Vorsitzenden selbst. Parteigouvernante Saskia Esken (58) ließ pünktlich zur Nominierung wissen, dass die Sozis auch als Juniorpartner von Grünen oder Linken ganz zufrieden wären, Hauptsache linksrotgrün.
Wozu dann überhaupt einen Kanzlerkandidaten, wenn es doch sogar schon ein Erfolg wäre, den Scholz-Zug bis zum Wahlabend auf jene 20,5 Prozent zu beschleunigen, mit denen der Schulz-Zug vor drei Jahren gegen die Wand gefahren ist? Die Rollen sind klar verteilt: Scholz soll als braver Parteisoldat naive Wähler ködern, die immer noch nicht gemerkt haben, dass die SPD längst eine linksradikale Sekte geworden ist. Sollte Scholz es tatsächlich schaffen, den in den Bundestag drängenden linken Sektierern und Zivilversagern wie Kevin Kühnert (31), Sawsan Chebli (42) oder Michael Müller (55) ausreichend komfortable Mandate und vielleicht sogar Ministerposten in einer linkssozialistischen Einheitsregierung zu sichern, kann er dann ja immer noch in die Wüste geschickt werden.
Klassischer Wählerbetrug also, und besonders plumper noch dazu. So sehen das auch die meisten Kommentatoren, sogar im Mainstream. Nicht so die Regierungsfunker vom ›NDR‹ – die geben dem schmierigen Manöver auch noch begeistert Zucker: »Die SPD hat vorgelegt – und den Richtigen zum Kanzlerkandidaten gemacht«, überschlägt sich da die Hauptstadt-Korrespondentin Angela Ulrich vor Begeisterung, »verlässlich, zupackend, ein erprobter Krisenmanager« –die rauchenden Bürgerkriegsbilder vom G20-Gipfel in Scholzens Heimathafen Hamburg haben wir alle noch im Kopf – und einer, »der im Zweifel die Milliarden springen lässt« – das zumindest stimmt. Ein super Typ halt, dieser Scholz, einer vom Typ »Merkel in der SPD«, und deshalb habe die SPD nur mit ihm überhaupt eine kleine Chance. Das steht da wirklich – lesen Sie selbst.
Immerhin: Der »Scholzomat« ist keiner, der sich ständig eitel und selbstverliebt in Szene setzen muss. Grünen-Chef Robert Habeck (50), jetzt schon gefühlter Kanzler der Journalisten-Herzen, allerdings auch nicht. Die »inszenierten Bilder von Macht« mag der Habeck überhaupt nicht, hat er dem »Bericht aus Berlin« gesteckt. Lieber isst der grüne Struwwelpeter »Pommes auf dem Bürgersteig«, und wenn er dabei fotografiert wird, »dann ist das halt so«. Passiert übrigens ziemlich oft, dass zufällig gerade ein Fotograf dabei ist, wenn Herr Habeck mal auf der Ponywiese liegt. Oder hat er uns da einen vom Pferd erzählt?
Unsere Mainstream-Medien erzählen uns sowieso lieber einen vom Rassisten. Sogar Immanuel Kant, der Philosoph der Aufklärung, soll einer gewesen sein, erklärt uns ein Schlauberger im ›Deutschlandfunk‹. Kunststück – dieser Kant, 1804 in Königsberg gestorben, hat ja auch kein einziges gutes Wort über die Grünen geschrieben. Und gewählt hat er sie wahrscheinlich auch nicht. Da gibt es noch einige Denkmäler zu stürzen.
Wer immer neue »Rassisten« entlarvt und fleißig gegen sie demonstriert, tut schließlich auch sich und seiner Karriere etwas Gutes. Wer dagegen zur falschen Demo geht, der wird gnadenlos fertiggemacht, selbst wenn er – oder sie – selbst schwarz ist. Das mussten jetzt die Sportler Joshiko Saibou (30, Mutter aus Togo) und Alexandra Wester (26, Mutter Ghanaerin) erfahren. Basketballspieler Saibou äußerte sich kritisch zu den Corona-Maßnahmen, beteiligte sich an der Berliner Protestdemo und wurde dafür von seinem Club, den »Telekom Baskets« Bonn, fristlos gefeuert; Freundin Wester, die sich darüber empörte, muss als Weitspringerin zur Strafe um ihre Olympia-Teilnahme bangen.
Saibou findet das totalitär, für die Mainstream-Medien ist das völlig in Ordnung. »Wie sich zwei Corona-Leugner die Karriere zerstören«, höhnt die ›Welt‹ hinter der Bezahlschranke, und ›Focus online‹, dessen wichtigste Rechercheinstrumente bekanntlich das ›Welt+‹- und das ›Bild+‹-Abo sind, plappert mit den gleichen Worten nach. Selbst schuld, wer die Regierung kritisiert und dafür beruflich vernichtet wird – die Regierungspresse in totalitären Systemen könnte das nicht besser ausdrücken.
Mit sozialer Vernichtung von Meinungsabweichlern kennen sich deutsche Mainstream-Medien ohnehin bestens aus. Ein legendäres Abschreckungsexempel statuierte der damals schon überbezahlte ›ZDF‹-Moderator Johannes B. Kerner (heute 55) schon 2007 mit dem Rauswurf der ehemaligen »Tagesschau«-Sprecherin Eva Herman (heute 61) aus seiner Diskussionsrunde der Guten. Seither wird regelmäßig nachgetreten.
Zuletzt versuchte es die ›Berliner Morgenpost‹ mit einem miesen Denunziationsstück unter der reißerischen Überschrift »Warum Eva Herman in Kanada nicht mehr willkommen ist«. Liest man den Text darunter, bleibt davon lediglich übrig, dass eine ›Spiegel‹-Räuberpistole über »rechte Siedler«, die Herman angeblich nach Kanada locken wolle, auch in der dortigen Presse erwähnt wurde. Einige ihrer Nachbarn, unter anderem eine Deutsche, haben damit konfrontiert dann wohl gesagt, dass sie sie auch nicht mögen. Schmierenjournalismus vom unappetitlichsten aus der Hauptstadt.
Mit der linksextremen »Antifa« und ihren politisch-medialen Beschützern hat es sich auch Rainer Meyer (53) verscherzt, besser bekannt als Blogger »Don Alphonso«, der nach dem endgültigen Abdriften der ›FAZ‹ ins linke Lager inzwischen zur ›Welt‹ gewechselt ist, wo er munter linke Verlogenheit und Gewalthetze analysiert und dokumentiert.
Nachdem alle Versuche, den »Don« bei der ›Welt‹ abzuschießen, bislang nicht gefruchtet haben, will man ihn jetzt wenigstens aus der Jury des vom Deutschen Bundestag vergebenen »Medienpreis Parlament« herauskegeln. Die Hauptstadtpostille ›Tagesspiegel‹ zögert nicht, dem Ex-SPD-Nobody Marco Bülow (49) mit seinem offenen Denunziationsbrief an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dafür reichlich Platz einzuräumen. Weil der unabhängige Kopf mit der scharfen Feder dem Medienpreis »schade«. Oder schadet er doch eher der wohlgepflegten Langeweile in der Filterblase?
Aber keine Sorge, Deutschlands Medienschaffende kennen ihren Kampfauftrag: Unter den Teppich kehren, was Regierung und linksgrünem Mainstream nicht genehm ist, und dafür Panik schüren, wo es den Mächtigen nützt. Auch die ›Welt‹ ist da, aufmüpfige Blogger hin oder her, ganz auf Linie. »Mädchen und Frauen fühlen sich in deutschen Großstädten zunehmend unsicher«? Hat natürlich nichts mit der ethnischen Herkunft von »Männergruppen« zu tun, die Frauen belästigen, sondern mit »städtebaulichen Maßnahmen« und »Rollenbildern«, die irgendwie falsch »vermittelt« werden.
Verwandelt dagegen die migrantische »Partyszene« Teile der niederländischen Hauptstadt Den Haag mit tagelangen Ausschreitungen in ein Bürgerkriegsgebiet, erfährt der deutsche Leser davon vorsichtshalber nichts – es könnte ihn ja beunruhigen.
Dafür schreibt der ›Focus‹ das Sterben von Handel und Gewerbe in den Innenstädten durch die Corona-Maßnahmen zur städtebaulichen »Chance« schön. Und im SPD-Medienkonglomerat ›RedaktionsNetzwerk Deutschland‹ bläst »Chefautor« Matthias Koch zur Jagd auf Regierungskritiker, die gegen repressive Corona-Maßnahmen demonstrieren: Es sei jetzt aber mal Zeit, »neue Saiten aufzuziehen in der Auseinandersetzung mit Maskenverweigerern und Infektionsschutzgegnern«. Da sei dann »auch mal der Einsatz von Wasserwerfern geboten« – gegen friedliche Demonstranten, wohlgemerkt.
Falls die Wasserwerfer in Deutschlands prekärer Hauptstadt nicht funktionieren sollten – der weißrussische Diktator Lukaschenka kann derzeit nicht aushelfen. Der braucht seine Truppen gerade selbst.