Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat eindringlich vor der Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine gewarnt. Diese Warnung zielte vor allem auf Deutschland. Orbán äußerte sich am Rande einer Anti-Kriegs-Demonstration in der südungarischen Stadt Szeged, zu der am Wochenende Aktivisten der regierenden Fidesz-Partei aufgerufen hatten.
Ohne Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) namentlich zu erwähnen, sagte der ungarische Regierungschef wörtlich: „Die Deutschen erwägen, Friedenstruppen in die Ukraine zu schicken. Aber was, wenn sie von russischen Truppen beschossen werden und das Feuer erwidern? Das nennt man Krieg!“, betonte der ungarische Ministerpräsident bei der Veranstaltung in Szeged. Merz hatte nach dem Gipfel-Spektakel vor einer Woche in Berlin im ZDF wörtlich erklärt: „Wir würden russische Übergriffe und Angriffe erwidern.“
Pläne des deutschen Bundeskanzlers und von anderen EU-Politikern, sogenannte „Friedenstruppen“ in die Ukraine zu entsenden, wie auch Vorschläge zur Beschlagnahme des in der EU eingefrorenen russischen Staatsvermögens seien „gefährlich“, erklärte Orbán. Auch die Forderung, dass Russland Reparationen an die Ukraine zahlen müsse, helfe nicht auf der Suche nach einem Ukraine-Frieden. „Wir stehen am Rande des Krieges!“, warnte Ungarns Regierungschef.