In der anhaltenden Debatte um die lukrativen Mediengeschäfte des CDU-nahen Skandal-Staatsministers Wolfram Weimer ist CSU-Chef Markus Söder demonstrativ auf Distanz zu dem Merz-Vertrauten gegangen. „Ich sage es mal so: Man muss sich entscheiden, Blaulicht oder Konto. Entweder will man Geld verdienen oder man will in der Politik bleiben. Zusammen geht es nicht“, sagte Söder im „Focus“-Podcast „Machtmensch“. Söders Formulierung bezieht sich darauf, dass hohe Politiker in der Regel Begleitschutzfahrzeuge haben.
Söder erklärte das Thema zum Problem von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Zu einem möglichen Fehlverhalten Weimers sagte der CSU-Chef: „Das kann Friedrich Merz besser beurteilen.“ Der habe sich allerdings „klar hinter Herrn Weimer gestellt“.
Süffisant verwies Söder auf die engen persönlichen Bande zwischen Merz und Weimer: „Die beiden sind ja auch, glaube ich, sehr, sehr befreundet, haben auch viele Bergtouren oder Touren um den See gemacht. Insofern glaube ich, ist die Nähe größer, aber auch die Kenntnis um das Problem größer und wenn Friedrich Merz sagt, das ist okay für ihn, dann ist es auch okay.“
Offensichtlich versucht der Ministerpräsident die Kurve zu kriegen, nachdem im Zusammenhang mit dem Weimer-Skandal auch seine Staatsregierung in die Kritik geraten ist. Laut Medienberichten soll der Freistaat – sprich: der bayerische Steuerzahler – den von der Weimer Mediengruppe veranstalteten „Erhard-Gipfel“ am Tegernsee mit rund 700.000 Euro unterstützt haben. Nach Söders Angaben werden die Finanzflüsse überprüft: „Wir nehmen das in Bayern sehr, sehr ernst.“