„Brandmauer“-Bröckeln in NRW: AfD stellt zahlreiche mitgewählte Vize-Bürgermeister

Nach der Kommunalwahl vom 14. September konstituieren sich im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen die Stadträte und Bezirksvertretungen. Da schau an: Die „Brandmauer“ bröckelt nicht nur im Osten, sondern auch im Westen!

In Bochum-Wattenscheid (Ruhrgebiet) wurde Ratsherr Cedric Sontowski zum stellvertretenden Bezirksbürgermeister gewählt – und das nicht nur mit den Stimmen der AfD. Einer der 13 Wahlberechtigten stimmte für den AfD-Kandidaten und verhalf ihm zum Vize-Bürgermeister.

In Bad Salzuflen (Kreis Lippe) wurde statt einer Kandidatin der „Grünen“ die AfD-Kommunalpolitikerin Sabine Reinknecht zur dritten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. Sie erhielt 16 Stimmen – obwohl die AfD als drittstärkste Fraktion nur 13 Sitze im Rat hat. Sie wird SPD-Bürgermeister Dirk Tolkemitt künftig bei repräsentativen Anlässen vertreten. Der Genosse äußerte sich „entsetzt“.

In Velbert (bei Düsseldorf) kam AfD-Kandidat Rüdiger Gilles auf 20 Stimmen, obwohl die AfD nur 13 Sitze im Rat hat. Damit ist er dritter Stellvertreter des CDU-Stadtoberhaupts.

In der Ruhr-Metropole Gelsenkirchen eroberte die AfD gleich zwei Posten als Vize-Bezirksbürgermeister. Im Süden war dafür nur eine Stimme aus einer anderen Partei nötig, die an Thomas Donner ging. Im Osten von Gelsenkirchen hatte die AfD bei der Kommunalwahl so stark abgeschnitten, dass ihr Kandidat aus eigener Kraft ins Amt gewählt wurde.

Die NRW-Kommunalwahl war der erste große Stimmungstest seit der Bundestagswahl im Februar.

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