Im Lobbyismus-Skandal um den CDU-nahen Kulturstaatsminister und Merz-Vertrauten Wolfram Weimer hat die AfD dessen Rücktritt gefordert. Weimer, der offensichtlich auch regierungsintern unter Druck kommt, versucht sich derweil mit einem politischen Taschenspielertrick aus der Affäre zu ziehen.
Der kulturpolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Götz Frömming, verlangt umfassende Aufklärung – und dies nicht nur mit Blick auf Weimer selbst, sondern auch bezüglich der Rolle von Kanzler Friedrich Merz (CDU) im Weimer-Netzwerk.
Frömming erklärte: „Diese Angelegenheit stinkt zum Himmel. Die Weimar Media Group bietet ihren Kunden ,Premiumvernetzung in entspannter Atmosphäre am Tegernsee‘ und ,Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger‘ an. Wolfram Weimer ist als Anteilseigner der derzeit von seiner Frau geführten Firma am Gewinn beteiligt. Die Verquickung seines Ministeramtes mit den Geschäftsinteressen der Weimer Media Group ist offenkundig. Bei der Höhe der gezahlten Vermittlungsgebühr von bis zu 80.000 Euro muss man sich auch fragen, ob die Unternehmen dafür eine Gegenleistung erwarten dürfen, die über eine nette Plauderei beim Abendessen hinausgeht.“
Für die AfD steht der Anfangsverdacht der Korruption im Raum – und das nicht nur in Bezug auf Weimer. Frömming: „Anders kann man sich die Nibelungentreue, mit der Bundeskanzler Friedrich Merz an seinem Duzfreund festhält, gar nicht erklären. Die Entlassung von Staatsminister Weimar muss deshalb der Beginn und nicht das Ende einer umfassenden Aufklärung sein.“
Weimer gibt Firmenanteile ab
Der parteilose CDU-nahe Merz-Vertraute Weimer ist derweil bemüht, die Skandal-Wogen zu glätten. Da liegt die Vermutung nahe, dass er Druck von Kanzler Merz bekommen hat. Merz, der Weimer ins Kanzleramt gehievt hat, fürchtet offenbar, mit in den Amigo-Sumpf rund um den sogenannten „Erhard-Gipfel“ am Tegernsee zu geraten.
Wie Weimer mitteilte, trennt er sich von seinen Anteilen an seinem Verlag „Weimer Media Group“. Er vollziehe diese Trennung „allein, um jeglichen Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden, der indes tatsächlich nie bestanden hat“, erklärte der im Kanzleramt angesiedelte Staatsminister. Weimers Anteile in Höhe 50 Prozent sollen auf einen Treuhänder übergehen.