Lügenbaron Merz: Lügen haben kurze Beine!

Noch steht nicht fest, dass der zehnte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland Friedrich Merz (CDU) heißen wird. Über sieben „Lügenbrücken“ muss dieser Lügenbaron gehen, meint DK-Gastautor Einar Koch. Und jede dieser Brücken bedeutet höchste Einsturzgefahr!

VON EINAR KOCH*

Der Lügenbaron

Wer hätte gedacht, dass ich noch einmal einen von den „Grünen“ loben würde: „Herr Merz hat sich an die Macht gelogen!“ Wo Panzer-Toni Hofreiter recht hat, hat er recht – mit der Einschränkung allerdings, dass der CDU-Lügenbaron längst noch nicht an der Macht ist.

Kennen Sie die „Lügenbrücke“? Das 1859 errichtete Bauwerk mit einer Spannweite von gut zehn Metern ist das Wahrzeichen der mittelalterlichen Stadt Sibiu (Siebenbürgen). Im Volksmund trägt sie den Namen „Lügenbrücke“, weil man sagt, sie stürze ein, sobald ein Lügner sie betrete. Ich würde mal sehr stark vermuten wollen, dass sie krachend einstürzt, sollte Friedrich Merz (CDU) die Brücke je betreten. Politisch muss der CDU-Wahlbetrüger über sieben „Lügenbrücken“ gehen:

Lügenbrücke Nr. 1: Noch ist längst nicht ausgemacht, dass die schwarz-roten Sondierer im (alten) Bundestag die notwendige Zweidrittel-Mehrheit für ihren Verfassungs-Putsch hinbekommen. Falls nicht, wäre weiteren förmlichen Koalitionsverhandlungen sozusagen der Stuhl unterm Hintern weggezogen.

Lügenbrücke Nr. 2: Aber selbst wenn dieser beispiellose Verfassungs-Putsch fürs erste gelingen sollte, hat die von der AfD beim Bundesverfassungsgericht eingereichte Organklage nach Einschätzung des renommierten Staatsrechtlers Volker Boehme-Neßler in der Sache letztlich gute Erfolgsaussichten. Eine Aufhebung der Schulden-Betrügereien durch Karlsruhe, so wie seinerzeit bei der „Umwidmung“ der Corona-Milliarden für den sogenannten Klimaschutz, würde das schwarz-rote Lügengebäude nachträglich zum Einsturz bringen.

Lügenbrücke Nr. 3: Nach der Anfechtung der Bundestagswahl durch das BSW bleibt abzuwarten, ob die Wagenknecht-Partei nicht doch noch knapp die Fünf-Prozent-Hürde für den Wiedereinzug in das Parlament nimmt. Die ohnehin wacklige 13 Stimmen-Mehrheit von Schwarz-Rot wäre futsch!

Lügenbrücke Nr. 4: Schon jetzt ist klar, dass auch der Migrationsbetrug von Friedrich Merz nicht von Zwölf bis Mittag hält. Österreich hat bereits wissen lassen, dass es keine Zurückweisungen an der Grenze akzeptieren wird. Polen, Tschechien, Frankreich und Dänemark werden folgen.

Lügenbrücke Nr. 5: „Wir schaffen das Heizungsgesetz der Ampel ab“, hieß es im Wahlprogramm von CDU und CSU. Das Milliarden-Geschachere um den vorgeblichen Klimaschutz, mit dem sich Merz und Söder die Zustimmung der „Grünen“ zu ihrer Schulden-Orgie erkaufen wollen, lässt befürchten, dass sich auch dieses Wahlversprechen als Wahlbetrug herausstellen wird. Die CDU-Basis, die schon jetzt bebt, lässt grüßen!

Lügenbrücke Nr. 6: Noch bevor überhaupt ein Koalitionsvertrag vereinbart wurde, knirscht es zwischen Union und SPD wie in der Endphase der Ampel. Im CDU-Präsidium mokierte sich Merz, die SPD-Vorsitzende Saskia Esken habe einen „Triller unterm Pony“ – auf gut Deutsch: Sie sei bekloppt! Hinter verschlossenen Türen beschimpfte Noch-Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Chefunterhändler der Union als „inhuman“ und „gewissenlos“.

Lügenbrücke Nr. 7: Spätestens mit der Kanzlerwahl im Deutschen Bundestag kommt für Friedrich Merz die Stunde der Wahrheit. Vier SPD-Abgeordnete haben angekündigt, Merz definitiv nicht ins Amt verhelfen zu wollen. Vier weitere haben wissen lassen, dass sie in diese Richtung tendieren. Und in den Reihen der Unions-Fraktion, deren Abgeordnete angesichts der historisch beispiellosen Wahlbetrügereien von Merz immer mehr den Zorn der Basis zu spüren bekommen, dürfte sich so mancher zweimal überlegen, ob er vor seinem Gewissen einen notorischen Lügner als Kanzler verantworten kann.

Über sieben (Lügen-) Brücken musst du gehen…

 

 

*Einar Koch, Jahrgang 1951, war von 1992 bis 2003 Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung in Bonn und Berlin, Politik-Chef des Blattes und zuletzt Politischer Chefkorrespondent.

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