Nur eine Woche nach der Bundestagswahl sind im traditionell „roten“ Hamburg 1,31 Millionen Hanseaten aufgerufen, ein neues Landesparlament (Bürgerschaft) zu wählen. Es zeichnen sich auch im Norden Verluste für die Sozialdemokraten ab, die den Stadtstaat seit 1957 fast ununterbrochen regieren. Diese dürften aber bei weitem nicht die Größenordnung wie beim historischen Bundestagswahl-Debakel am vergangenen Sonntag erreichen.
Zuletzt deutete wenig auf einen politischen Wechsel im Hamburger Rathaus hin: Allgemein wird damit gerechnet, dass es bei Rot-„Grün“ unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bleibt.
Mit Spannung wird erwartet, wie die AfD abschneidet. Bei der Bürgerschaftswahl vor fünf Jahren erreichte sie 5,3 Prozent. Die Demoskopen sagen ihr dieses Mal neun bis elf Prozent voraus – unter Strich also eine Verdoppelung wie im Bund, allerdings in einem traditionell linksgrünen urbanen Milieu.